Allein schon das BJJ nur noch ein Sport ist,ist für mich schon der größte Rückschritt überhaupt.......
Sehr wichtig, es ist ein Teil der Kultur, die ich mit meinem Stil lebe und ausübe
Die Wurzeln zu kennen ist ganz interessant, aber große Wertschätzung empfinde ich da nicht
Was für Wurzeln, hauptsache Rashguard, Spats, Leglocks und der neuste Buggy Choke
Allein schon das BJJ nur noch ein Sport ist,ist für mich schon der größte Rückschritt überhaupt.......
Kommt drauf an, wie man es sieht:
Person A: Ich will nur den SV Anteil.
Person B: Ich will nur den Sport/Wettkampfanteil.
Person C: Ich will alles, was dieses System zu bieten hat.
Person D: Das ist mein Hauptsystem, aber ich schaue gerne nach, was Spezialisten zu bieten haben.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ohne den Sport wäre BJJ a) nie so bekannt geworden und b) als reines SV-System bedeutungslos.
Ich bezweifle, dass wir es überhaupt hier kennen würden.
Vor allem vieles was als originäre BJJ-Techniken betrachtet wurden wie Spider Guard, de la Riva etc., sind per Video-Material aus dem Koshen-Judo schon dokumentiert.
Vieles hat sich entwickelt und der Sport hat sich drastisch verändert - jedoch ist ganz viel tatsächlich nicht wirklich neu.
Die Evolution des Sportes findet im Rahmen seiner Regelwerke statt. Mir ist es wichtig ein Verständnis dafür zu vermitteln warum in den 90ger und 2000der Jahren BJJ anders aussah als es heute aussieht.
Jungle BJJ www.junglebjj-lauf.com
Das ist halt die Zwiespältigkeit der Entwicklung, so wie sie Drysdale gut in seinem zweiten Buch heraus arbeitet. Ohne den Sport wäre das JiuJitsu in der Form nie bekannt geworden. Also haben Helio usw. ein sportliches Regelwerk entwickelt, dass "Vergleichskämpfe" erst möglich gemacht hat. Dadurch entstand eine Entwicklung. Ansonsten würde BJJ halt immer noch so aussehen wie es früher ausgesehen hat. Und das wäre für mich ein viel schlimmerer Rückschritt.
Ohne Royce Gracie und den UFC wäre BJJ nie bekannt geworden. Sport BJJ war vollkommen unbekannt damals. Ich habe 94 BJJ kennengelernt und bestimmt 2-3 Jahre gebraucht, um zu realisieren, das es eine Sport Version davon gab. Den Stellenwert des Vale Tudo war extrem hoch, gerade in den 70er und 80er Jahren in Rio.
Und selbst wenn man nur den Sport betrachtet, klar gibt es da ein paar Neuerungen, aber nicht jeder neue Move ist neu. Die ganze Camping, Bodylock, Pressure Pass Geschichte ist uralt und war schon vor 20 Jahren so.
Die Leglocks haben sich entwickelt und verschiedene Guards gegen stehende Gegner, ja, da ist viel passiert. Aber solche Positionen wie Mount, Side Mount oder Back Mount, sind jetzt nicht so viel anders als noch vor 20 Jahren.
Die Vale Tudo Version des BJJ zähle ich zum Sport. Denn genau das ist es. Nur weil du das nicht realisiert hast, heisst es ja nicht, dass es das noch nicht gab. Das erste Regelwerk ist von 1935, dass erste "richtige" Sportregelwerk des BJJ von 1975. Ja, die UFC hat über Nacht BJJ in der Welt bekannt gemacht, aber es gab schon Jahre davor sportliche Vergleichswettkämpfe (auch ohne Schlagen) in Brasilien, sonst hätte sich das BJJ nie so entwickelt und es ist fraglich, dass Rorion auf die Idee mit der UFC gekommen wäre.
Es ging auch nicht um "neu", sondern um die Explosionsartige Entwicklung des BJJ, die nunmal grösstenteils nur durch den Sport passiert.Und selbst wenn man nur den Sport betrachtet, klar gibt es da ein paar Neuerungen, aber nicht jeder neue Move ist neu. Die ganze Camping, Bodylock, Pressure Pass Geschichte ist uralt und war schon vor 20 Jahren so.
Im 1:1 Privattraining bei Helio der 60er, 70er und 80er hat sich nämlich nicht wirklich was getan bei der Entwicklung. Erst durch die Einführung der sportlichen Wettkämpfe unter den Akademien und der Einführung des Gruppentrainings in der Schule von Carlson und Rolls kam es zur Entwicklung.
20 Jahre ist ja auch nix, da reden wir von 2004. Und doch hat sich da jede Menge getan, gerade z.B. durch die 10th Planet Geschichten etc gibt es jede Menge neuer Varianten der Positionen, neuer Setups und Subs. Außerdem macht, wenn man sich Wettkämpfe ansieht (egal ob MMA oder BJJ) am Boden immer noch über 70% der Kampfzeit der Kampf um den Guard aus, und gerade bei dieser Position entwickelt sich andauernd etwas.Die Leglocks haben sich entwickelt und verschiedene Guards gegen stehende Gegner, ja, da ist viel passiert. Aber solche Positionen wie Mount, Side Mount oder Back Mount, sind jetzt nicht so viel anders als noch vor 20 Jahren.
Für mich ist es wichtig die genauen historischen Wurzeln zu kennen und schon relativ früh habe ich mich durch die ganzen Pedreira (Choque, etc...) Bücher durchgearbeitet, damals im Netz die "Slideyfoot"/ Can Sönmez Recherchen und GTR/ Global Training Report verschlungen und später natürlich die darauf aufbauenden Drysdale Bücher, u.a..... Mythen und Wahrheiten sind halt nicht immer ganz kongruent, aber von der Hand zu weisen ist es halt nicht, dass "die Gracies" einen großen Anteil am Bekanntheitsgrad und der Verbreitung des BJJ daran haben....wie Chris Haueter auch schrieb: Die Beatles haben Rock n Roll nicht erfunden, aber einen großen Anteil an der Verbreitung daran. Ähnlich sieht es im BJJ mit den "Gracies" aus....
Natürlich hat sich BJJ weiterentwickelt und ich finde es auch in Ordnung, dass es heutzutage verschiedene Approaches und Strömungen ("old school"/klassisch, modernes BJJ, No Gi, etc..)gibt, so dass jeder für sich was findet, ganz nach individuellem Gusto....
Ich lehne "new School" oder "reines Sport Grappling" mitnichten ab, trainiere vieles davon auch, aber ich priorisiere mein Training inhaltlich eher auf "old school" BJJ, wie ich es von meinem Lehrer lerne (Royce Gracie - Roy Marsh) und da ist halt auch noch viel Vale Tudo, Stand up, Clinch und Ground(heavy top game) und auch SV mit drin...
Du hast sicherlich Recht, dass Vale Tudo zum Sport gehört und es zu jener Zeit natürlich auch Regeln innerhalb des Vale Tudo gab. Persönlich sehe ich einen hohen Übertrag aber auch zur SV, weshalb es mir (auch im beruflichen Kontext) immer wichtig war, eben BJJ wie früher Royce, auch komplett mit und gegen Schläge, sowohl im Stand, als auch am Boden zu erlernen und weiterzugeben.
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