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Vollständige Version anzeigen : MMA/UFC: Stampftritte und die Zeugen der Spätfolgen?



LahotPeng
06-12-2018, 18:22
Hallo,

als ich gerade meine alte VHS mit Aufnahmen der ich glaube der UFC sah, da fiel mir wieder ein: "Ach du je, die haben ja noch Stampftritte zugelassen damals." Das Video enthält nur einen Mitschnitt und keine genauen Angaben.

Aber eigentlich wissen doch alle bescheid, Anfang der 90er, da hat man noch Stampftritte zum Kopf machen dürfen. Wie ist es denn den Teilnehmern ergangen? Sind die befürchteten Folgeschäden eingetreten, oder doch ausgeblieben?

Ich erinnere mich noch an einen Vergleichkampf zwischen einem KungFu-Kämpfer und einem Karate-Kämpfer, das ganz böse mit Stampftritten zum Kopf endete. Der KungFu-Kämpfer wurde dann leblos aus dem Raum getragen und das Video endete, ich glaube es war auf einer "russischen YT-Videoplattform" hochgeladen. Mein Link dazu klappt nicht mehr.

Bin ich auch froh drüber. Bin kein Freund von Stampftritten und frage mich, wie es um die Leute bestellt ist?

Ob Kelte hier sachlich diskutieren kann, das weiß ich nicht. Aber die übrigen können sich ja zusammenreißen.

Ich würde mich freuen!

Gruß

Bücherwurm
06-12-2018, 18:29
Hallo,

Ob Kelte hier sachlich diskutieren kann, das weiß ich nicht. Aber die übrigen können sich ja zusammenreißen.

Gruß

.. :D .. ist ja auch überhaupt keine Steilvorlage ...

kelte
06-12-2018, 20:46
Hallo,

als ich gerade meine alte VHS mit Aufnahmen der ich glaube der UFC sah, da fiel mir wieder ein: "Ach du je, die haben ja noch Stampftritte zugelassen damals." Das Video enthält nur einen Mitschnitt und keine genauen Angaben.

Aber eigentlich wissen doch alle bescheid, Anfang der 90er, da hat man noch Stampftritte zum Kopf machen dürfen. Wie ist es denn den Teilnehmern ergangen? Sind die befürchteten Folgeschäden eingetreten, oder doch ausgeblieben?


Die Frage ist nicht zu beantworten - da es häufig schlicht unmöglich ist, einen sicheren Zusammenhang zu einer Erkrankung oder Tod herzustellen, welche/welcher unter Umständen Jahre später eingetreten ist.

Es gibt da auch von keiner Seite ein nennenswertes Interesse, entsprechende Untersuchungen voran zu bringen. Die Versicherer interessieren solche Fälle nicht, da diese statistisch nicht relevant sind, und die sogenannten MMA Verbände / Veranstalter etc. haben kein Interesse daran, Verletzungen oder deren Folgen zu erfassen und zu publizieren.

Siehe Deutschland. Welcher MMA verband leistet da echte, im sportlichen Sinn ausgerichtete Verbandsarbeit, erfasst Verletzungen und wertet diese aus, veröffentlicht daraus resultierende Empfehlungen? Ich kenne keinen. Verbände dienen den Veranstaltern häufig nur als Alibi, um auf irgend ein Regelwerk verweisen zu können und so zu verschleiern, dass letztendlich die Kämpfe nach einem selbst zusammengestellten Regelwerk ausgetragen werden.

Ich sehe das Problem bei solchen Stampftritten weniger im Verletzungsrisiko, sondern der furchtbaren Aussenwirkung. Solche Tritte waren noch nie irgendwie technisch interessant oder sportlich: Sie entsprechen vielmehr dem Verhalten von brutalen, skrupellosen Schlägern. Wenn man sich die alten Videos ansieht wird einem klar, dass die Leute sich schon damals bedenkenlos gegenseitig schwer verletzt oder umgebracht hätten, auch damals hat letztendlich nur ein schneller Abbruch die Katastrophen verhindert. Es gab damals keinen Respekt, und den gibt es auch heute nicht.

https://m.youtube.com/watch?v=AcvdJfjHK-o

Ich bin fest davon überzeugt, dass sich die Leute auch heute noch so gegenseitig malträtieren würden, gäbe es in der westlichen Welt noch eine Chance, derartige Veranstaltungen anzusetzen. Die existierenden Regelverbote sind der MMA Szene ja de facto aufgezwungen worden.

Das Problem der MMA Szene ist die Tatsache, dass Gewalt eine Droge ist, deren Dosis man ständig erhöhen muss. Die Veranstaltungen werden stagnieren und irgendwann rückläufig werden, weil die gezeigten Kämpfe nicht nur austauschbar, sondern aufgrund der Gewöhnung uninteressant werden.

Ich bin mir sicher, dass die Veranstalter in naher Zukunft versuchen werden, die bestehenden Restriktionen aufzuweichen und die Gewalt und Brutalitätskomponente zu steigern.

Spud Bencer
06-12-2018, 21:01
Solche Tritte waren noch nie irgendwie technisch interessant oder sportlich: Sie entsprechen vielmehr dem Verhalten von brutalen, skrupellosen Schlägern.
Das soll ja wohl auch so sein, gute Techniken sind simpel aber effektiv.

Gast
06-12-2018, 21:22
..... Ich erinnere mich noch an einen Vergleichkampf zwischen einem KungFu-Kämpfer und einem Karate-Kämpfer, das ganz böse mit Stampftritten zum Kopf endete. Der KungFu-Kämpfer wurde dann leblos aus dem Raum getragen und das Video endete.....

Das hier?

youtu.be/wsPmHZjK_ZA

StaySafe
06-12-2018, 22:30
Kelte: Hör einfach auf zu lügen.
Was du schreibst hat vorne bis hinten nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun. Es ist eine einzige Aneinanderreihung von Unterstellungen und, weil dir mehrfach erklärt wurde wie es sich wirklich verhält, Lügen.

Esse quam videri
06-12-2018, 22:31
Das hier?

youtu.be/wsPmHZjK_ZA

so ein dummes schwein...

LahotPeng
08-12-2018, 13:53
so ein dummes schwein...

Das ist doch gar kein Ausdruck :(

Nach dem ich das Video sah, war ich erschüttert. Und es tauchte sofort wieder die damalige Frage in mir auf, ist derjenige zur Rechenschaft gezogen worden?

In der Nacht hatte ich auch fürchterlich schlecht geträumt.

Irgendwie hatte ich das damals anders verpackt. Ist echt sau lange her, als ich das gesehen habe. Mittlerweile weiß ich aus diversen Videos, was eine kussmaulsche Atmung ist, und frage mich, ob sowas überhaupt geteilt werden sollte. Ist kein Angriff auf Geheimrat Heinrich.

@ Kelte

Ich bin klarer Befürworter von Stampftritten. Und zwar auf die Beine, damit der Verfolger eben nicht mehr verfolgen kann. Ein Stampftritt auf den Kopf ist für mich mit Tötungsabsicht verbunden.

Daher finde ich es auch gut, dass das verboten worden ist.

Nur frage ich dich: Kannst du das folgende, von dir verfasste, auch belegen?


Das Problem der MMA Szene ist die Tatsache, dass Gewalt eine Droge ist, deren Dosis man ständig erhöhen muss.

Ein bischen habe ich den Eindruck, dass du in der Budoromantikblase lebst. Wenngleich ich es so sehe wie du: Zu wenig Respekt.

Respekt ist außerdem ein Wort, das häufig von Leuten benutzt wird, die selbst keinen haben.

Gruß

Pansapiens
08-12-2018, 14:53
Nach dem ich das Video sah, war ich erschüttert. Und es tauchte sofort wieder die damalige Frage in mir auf, ist derjenige zur Rechenschaft gezogen worden?


22.8.2009:


https://www.youtube.com/watch?v=wObjWdQBeA4



31.08.2009:



The Washington Post published a story yesterday (August 30, 2009) about the “Jesus Taught Me” video and says there’s nothing to it. The article by Josh White states that “the case isn’t cold, and the man wasn’t killed.” He then adds, “The viral video is another example of what can happen so easily on the Internet, with sketchy information leading to wild speculation — and wild-goose chases for police.”

A retired police detective, Chuck Feldbush, says he met the victim a few days later and even though he had clearly been beaten he chose not to pursue charges. He also said that the video didn’t surface until the 1990s otherwise they’d have taken it as far as they could.

The story fundamentally says that the case is closed, there’s nothing to see and we should all move on.

https://pablolivardo.wordpress.com/2009/08/31/bobby-joe-blythe-case-closed/

LahotPeng
08-12-2018, 15:08
Hallo Pansapiens,

besten Dank für deine Mühen. Habe mir das Video ganz angesehen und habe jetzt nur verstanden, also aus dem Video heraus, dass es ein Cold Case ist?

Bitte verzeihe mir meine dusselige Nachfrage, aber mein Englisch ist echt nicht das Beste.

Dein Ausschnitt sagt dann, dass es eben nicht der Rede wert sei, und man mit dem Opfer gesprochen habe?

Kannst du das glauben?

Pansapiens
08-12-2018, 15:52
besten Dank für deine Mühen. Habe mir das Video ganz angesehen und habe jetzt nur verstanden, also aus dem Video heraus, dass es ein Cold Case ist?
[...]
Dein Ausschnitt sagt dann, dass es eben nicht der Rede wert sei, und man mit dem Opfer gesprochen habe?
Kannst du das glauben?

das eigentliche Video wurde 2009 veröffentlicht, in dessen Beschreibung steht, man hätte das Opfer dann in den Müll hinter dem Studio geworfen und es sei nix weiter passiert, weil der Studio-Inhaber Kontakte zu Militär und Strafverfolgungsbehörden habe.
Aufgrund der Videoveröffentlichung kam es dann zu einer Untersuchung.
Der Polizist in dem Video meinte, Falls das Video echt sei, hält er es für wahrscheinlich, dass das Opfer tot oder schwer geschädigt sei und spricht dann von einem (eventuellen) Cold Case.

In dem zitierten Ausschnitt wird auf einen Artikel in der Washington Post verwiesen, ín dem gesagt wird, dass der Mann nicht getötet wurde.
Vielmehr kann sich ein Polizist im Ruhestand (als das Video auftauchte lag der Fall ja 25 Jahre zurück) daran erinnerte, das Opfer tage später angetroffen zu haben.
Der sah zwar verprügelt aus, wollte aber keine Anzeige erstatten und damals lag das Video auch nicht vor.
Ob das stimmt, weiß ich nicht, hab auf die Schnelle nix weiter gefunden.

Einem Bewusstlosen, derartig auf oder gegen den Kopf zu treten nimmt für mich den Tot des anderen in Kauf.
Den dann an den Füßen aus dem Dojo zu ziehen, weiter Schäden (der kann ja Schädel- oder Wirbelbrüche haben), davon abgesehen, dass es menschenverachtend ist.
(Zeugt natürlich von "Gewaltkompetenz)

LahotPeng
08-12-2018, 18:13
Jo Danke schön!

Aber zu den Spätfolgen von MMA-Kämpfern der frühen Stunde hast du keine Infos, oder?

Little Green Dragon
08-12-2018, 19:21
Aber zu den Spätfolgen von MMA-Kämpfern der frühen Stunde hast du keine Infos, oder?

Die lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...


Früher waren übrigens nicht nur Stampftritte erlaubt, wir hatten auch noch einen Kaiser und man durfte Kinder zu MMA Veranstaltungen mitnehmen. Ach was war das doch für eine schöne Zeit... [emoji6]

LahotPeng
08-12-2018, 20:55
Hallo LGD,

War irgendwie lustig, ja.

Aber mir fehlt der Mehrwert für die Diskussion.
Schlimmer noch, so lässt die geringe Teilnahme der MMA-Szenekenner durchaus den Schluss zu, dass man da einen Schweigedeckmantel drüber gelegt wissen will.

Schade

Little Green Dragon
08-12-2018, 21:42
so lässt die geringe Teilnahme der MMA-Szenekenner durchaus den Schluss zu, dass man da einen Schweigedeckmantel drüber gelegt wissen will.


Genauso ist es - die Szenekenner haben das brisante Material in Kooperation mit den Reptiloiden (ja genau die die uns weismachen wollen die Erde sei rund und die hinterm Eiswall wohnen) vollständig auf Herbs Dachboden verbracht.

Dort kann es auf Antrag von berechtigten Stellen eingesehen werden.


Oder aber es gibt einfach schlicht keine entsprechenden aussagekräftigen Erhebungen...

Aber das ist wohl einfach zu unrealistisch.

LahotPeng
08-12-2018, 22:03
Also: Da ich selbst ein Reptiloid bin, kannst du mir ja mal nen Photo hier hereinstellen, bitte.

Ansonsten fehlt da ein "werden".

Und jetzt ernst: Es wird doch den ein oder anderen gegeben haben, der den berühmten Kämpfer X ganz klasse fand, und nach einer Niederlage durch Stampftritt, seinen Held im Wheelchair wiedersah und freundlich mit Verneigung die Tür aufhielt... Oder so ähnlich.

Ich verbinde das mit Loyalität, und du?

Little Green Dragon
08-12-2018, 22:15
Es wird doch den ein oder anderen gegeben haben, der den berühmten Kämpfer X ganz klasse fand, und nach einer Niederlage durch Stampftritt, seinen Held im Wheelchair wiedersah

Bist Du jetzt dolle enttäuscht wenn dem nicht so ist?

HAZ3
08-12-2018, 22:16
Um mal wieder was OnTopic zu pushen:

Wieso sollten stompkicks mehr Spätfolgen verursachen wie normale Headkicks oder harte Schläge ?
Das Video was hier gepostet wurde, hat mit den Kicks in einem MMA Kampf absolut nix zutun !!!
So leid es mir tut,und der Fall ist echt tragisch...aber der Mann ist dort ein klares Opfer,und zeigt keine Anzeichen dass er kämpfen kann oder will.
In einem Fight,wo dies im Regelwerk erlaubt ist,is das ein ganz anderer Fall.
Der menschliche Schädel ist extrem hart.Nehmen wir mal als Beispiel die Soccer Kicks damals bei Pride,das kann die Zehen sowie auch die Fußknochen derbe verletzen.Der Kopf hingegen bekommt eigentlich den gleichen impact, wie bei einem normalen Headkick der gut trifft ;)
Stompkicks zum Kopf sind da evtl. etwas härter,alleine auf Grund der Physik,aber der Ringboden oder die Matte federt natürlich auch ab.Auf Asphalt mit Sicherheit tödlich,aber bei einem sportlichen Kampf wo dies vorher festgelegt wird,meiner Meinung nach noch vertretbar.
Ob man sich jetzt daran aufhängt oder nicht,man kann ja entscheiden welche Fights nach welchem Regelwerk man schauen möchte.Und die Fighter können entscheiden,zu welchen Bedingungen sie antreten möchten :)
Selbe Diskussion gab es doch auch bezüglich Elbows,je nach Position auch sehr brutal.Oder die Regelung bezüglich Knie zum Kopf,erst kürzlich wurde das ja erneut wieder leicht abgeändert.Ist es jetzt besser geregelt ? Niemand kann es genau sagen...
Es ist bei den Kicks eher die Wahrnehmung,die einen vermuten lässt,dass solche Treffer bei einem Kampf mehr damage machen,da ein Fighter dazu meist schon auf dem Boden,und somit in einer vermeintlich schlechteren Position ist.
Aber tatsächlich,kann man das gar nicht so genau sagen,es kommen zu viele andere Faktoren hinzu.Wie wird getroffen ? Mit wieviel Kraft wird ausgeholt ? Ist der am Boden bereits angeschlagen ? Wieviele Treffer landen ? Usw.,...

Von daher ist die ganze Diskussion ein alter Hut.Ich glaube was die Regularien betrifft,sind wir 2018/19 bei fast allen großen Organisationen auf einem guten Level angekommen.Und trotzdem kann ich auch ohne Probleme Events aus dem Ausland genießen,wo es ein teils gelockertes Regelwerk gibt.

KC Rys
10-12-2018, 08:39
Meinst du echt, dass keine Zahlen zu Verletzungen erfasst werden, weil die Verletzungsrate zu hoch ist?

Was würde passieren, wenn so eine Zahl ehrlich erfasst und veröffentlicht wird? :confused:

LahotPeng
11-12-2018, 17:21
Bist Du jetzt dolle enttäuscht wenn dem nicht so ist?

Wie wichtig ist meine Enttäuschung für dich?

LahotPeng
11-12-2018, 17:26
@Haz3
Du schreibst:

Stompkicks zum Kopf sind da evtl. etwas härter,alleine auf Grund der Physik,aber der Ringboden oder die Matte federt natürlich auch ab.Auf Asphalt mit Sicherheit tödlich,aber bei einem sportlichen Kampf wo dies vorher festgelegt wird,meiner Meinung nach noch vertretbar.

Finde ich überhaupt nicht vertretbar. In einem sportlichen Wettkampf sollten Spätfolgen berücksichtigt werden, und wie du schon schreibst bzgl. der Physik, da sind solche Stampftritte ungleich gefährlicher.

---

@kelte
Wie konnte eigentlich das seit Jahrzehnten gleich gebliebene Fußball seinen Reiz bis heute erhalten?

Beste Grüße!