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Vollständige Version anzeigen : Warum wird Kung fu hierzulande belächelt ?



Yadisen
04-10-2018, 15:05
Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinung wissen, warum Ihr denkt das es hierzulande belächelt wird. Damals als ich anfing Kung fu zu lernen, kam auch aus meinem Freundeskreis der Spruch
"mach doch Kickboxen, da lernste wenigstens was gescheites". Des weiteren würde ich gerne wissen ob es bei euch im Verein ähnlich zugeht im großen und ganzen.

Mein Gedanke dazu, warum ich denke das es belächelt wird:

Ich sehe es aktuell gut in meinem Verein. Dort werde ich täglich von einem Shaolin Meister trainiert (im Kung fu und sowohl auch im chinesischen Kick Boxen).
Ein Großteil der leute dort, versteht nicht was Sie da machen. Es werden Formen und Bewegungsabläufe wie bei einer Tanzchoreographie nachgeamt, aber wirklich begreifen, warum man sich so bewegt und
welcher Sinn dahinter liegt, tun nur wenige. Das die verschiedenen Bewegungen, Tornadokicks, Fußfeger usw. bei lernen "nach nacharmen" amateurhaft aussehen, könnt ihr euch sicherlich denken.

Wenn man die leute damit freundlich konfrontieren möchte, die Schritte bitte sauberer zu machen, verstehen diese garnicht was man von Ihnen möchte, und reagieren eher ala "ich bin schon 4 Jahre dabei,
ich weiß was ich tue".

Wenn dies in den meisten Kung fu Schulen so abläuft, wäre es zumindest die Erklärung warum Kung Fu als rumgefuchtel in Europa belächelt wird.

p.s. Da ich in ein paar Beiträgen gelesen habe, dass die Shaolin Kung Fu Varriante, nur den körperlichen Part abdeckt, und der geistliche Energiepart nicht vermittelt wird.
Es gibt dort eine gute Dokumentation, über einen deutschen Kampfsportler, der nach China reist und 1 Jahr an einer Shaolin Kung Fu Schule lernt, und sich hilfe bei dem geistlichen Part verspricht.
Nach knapp 8 Monaten geht er völlig gefrustet nach Deutschland zurück, weil er dort seine Fragen nach Chi, Erleuchtung lediglich mit Sätzen ala "du musst selber erkennen, und deinen weg Finden" abgespeisst wurden.

Das hat m.m.n. nach gute Gründe. Ich habe damals auch eine weile gebraucht um zu verstehen, warum mein Meister mir nicht beim geistlichen Part hilft, und es eher totschweigt.
die logische Philosophie dahinter ist, dass keiner einem anderen ins Gehirn schauen kann, und das dies etwas ist, was man nur alleine lernen und verstehen kann, und nichts ist was jemand einem "beibringen"
kann.

Vielen dank schonmal im Vorraus, und ich freue mich feedback zu hören, wie es in euren Kung fu Schulen so abläuft und ob Ihr ähnliche Beobachtungen machen konntet :).

Gast
04-10-2018, 15:28
MMn. wegen zwei Gründen die du sehr gut beschreibst.
Erstens 4 Jahre Training z.B. und anscheinend keine einzige Partnerübung oder Kampfübung gemacht.
Sonst würden sich viele Fragen des Warum nicht stellen.
Zu glauben, dass es irgendwie einen geistigen Part gibt der das Chi weckt dass einem im Kampf hilft.

Watt
04-10-2018, 15:49
1. Bis auf ein paar Ausnahmen gibt es eigentlich kaum Kungfuler, die ihre Kampffähigkeit bisher unter Beweis gestellt haben.

2. Viele Kungfuler betreiben kein Vollkontaktsparring, weswegen sie Gelerntes in einem realen Kampf gar nicht umsetzen können.

3. Ca. 35 Jahre professionelles MMA haben gezeigt, dass viele Techniken (z. B. hohe/ausgefallene Kicks) nur von ganz wenigen gezielt eingesetzt werden können, sich der Trainingsaufwand dementsprechend kaum lohnt und man sich lieber auf die Basics (Boxen, Ringen, Submissions) konzentriert.

4. Man weiß heute, das Kata und Formen (wenn überhaupt) nur bedingt etwas zur realen Kampffähigkeit beitragen.

5. Die sog. "Shaolin Mönche" sind oftmals "nur" Peking-Oper-Akkrobaten ohne magische Superkräfte, die die gleichen Taschenspielertricks einsetzen, wie Bühnenzauberer.

6. Grade in diesem Bereich tummeln sich erstaunlich viele Scharlatane, selbsternannte Meister und sonstige Selbstdarsteller und Betrüger.

7. Die moderne Wissenschaft hat gezeigt, dass es wahrscheinlich kein "magisches" Chi oder sonstigen mystischen Kräfte gibt, auch wenn man Jahrzehnte in einem Kloster lebt.

8. Viele der europäischen Kampfkünste taugen besser für das tatsächliche Kämpfen (z. B. Ringen, Schwingen, Boxen, Savate, Kickboxen, Sambo, Fechten, europäischer Schwertkampf, HEMA usw.) weswegen viele das Erlernen von Kungfu als überflüssig empfinden.

Und wie immer der Klassiker, der vielen die Augen geöffnet hat ("Jiu Jitsu killed KungFu"):
https://www.youtube.com/watch?v=UIppq6dqmSM

Gast
04-10-2018, 15:57
Zu 3. werden doch heute viel mehr und noch ausgefallener als früher eingesetzt.

4. wer hat das festgelegt?

Yadisen
04-10-2018, 16:13
1. Bis auf ein paar Ausnahmen gibt es eigentlich kaum Kungfuler, die ihre Kampffähigkeit bisher unter Beweis gestellt haben.

2. Viele Kungfuler betreiben kein Vollkontaktsparring, weswegen sie Gelerntes in einem realen Kampf gar nicht umsetzen können.

3. Ca. 35 Jahre professionelles MMA haben gezeigt, dass viele Techniken (z. B. hohe/ausgefallene Kicks) nur von ganz wenigen gezielt eingesetzt werden können, sich der Trainingsaufwand dementsprechend kaum lohnt und man sich lieber auf die Basics (Boxen, Ringen, Submissions) konzentriert.

4. Man weiß heute, das Kata und Formen (wenn überhaupt) nur bedingt etwas zur realen Kampffähigkeit beitragen.

5. Die sog. "Shaolin Mönche" sind oftmals "nur" Peking-Oper-Akkrobaten ohne magische Superkräfte, die die gleichen Taschenspielertricks einsetzen, wie Bühnenzauberer.

6. Grade in diesem Bereich tummeln sich erstaunlich viele Scharlatane, selbsternannte Meister und sonstige Selbstdarsteller und Betrüger.

7. Die moderne Wissenschaft hat gezeigt, dass es wahrscheinlich kein "magisches" Chi oder sonstigen mystischen Kräfte gibt, auch wenn man Jahrzehnte in einem Kloster lebt.

8. Viele der europäischen Kampfkünste taugen besser für das tatsächliche Kämpfen (z. B. Ringen, Schwingen, Boxen, Savate, Kickboxen, Sambo, Fechten, europäischer Schwertkampf, HEMA usw.) weswegen viele das Erlernen von Kungfu als überflüssig empfinden.

Und wie immer der Klassiker, der vielen die Augen geöffnet hat ("Jiu Jitsu killed KungFu"):
https://www.youtube.com/watch?v=UIppq6dqmSM

zu Punkt 4: naja, letztendlich sind diese Formen, ja nur viele einzelne aneinander gereihte Schläge und Tritte, die man bedingt durch Formtraining so oft wiederholt, bis diese einzelnen Formschritte schon praktisch
ins unterbewusstsein gebrannt werden, sodass man diese im Halbschlaf einsetzen könnte. Natürlich mit der Vorraussetzung, man versteht die Bewegung, und entwickelt die nötige Bewegungskraft und Technik.

und m.m.n. sind dort bei richtiger Ausführung schon teilweise Brutale Techniken dabei, die das Ziel haben die angreifbarsten Punkte des Körpers zu treffen ( Weichteile, Schlefe, nase, Augen, Hals, Sodaplexus usw. )

zu Punkt 7: Ich denke diesen mit moderner Wissenschaft anzugehen, macht nur wenig Sinn, da wir Menschen aktuell nur einen Bruchteil von dem Wissen, wie unser menschliches Gehirn und dessen Psyche funktioniert.
Ist ja nicht ohne Grund das unerforschteste Organ im Körper.

Aber ich stimme dir natürlich bei dem soweit Punkt zu, dass in der Realität nicht ansatzweise das möglich ist, was man aus Kult Serien ala Dragonball kennt. Das ist dann wohl eher Utopie :).

Zu Punkt 2, 3, 8 : wirkliches Kung fu lernt man natürlich nicht in 1, 2 oder 3 Jahren. Dafür ist es viel zu Komplex, und dauert mehrere Jahre länger um es einsetzbar zu erlernen. Ich denke das wird wohl auch ein
Punkt sein, warum in Europa Ringen, Boxen etc, als Sinnvoller gesehen wird.

Mich würde eher Interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen in seinem Verein gemacht hat oder aktuell macht. Falls hier leute sind die ernsthaftes Kung fu praktizieren (damit meine ich nicht leute die 2 mal die Woche als Freizeitausgleich zum Training gehen ^^)

Gast
04-10-2018, 16:18
Nein keine ähnliche Erfahrungen. Diesen Firlefanz vom komplexen Kung Fu glauben wir nicht, bei uns ist das ganz einfach.

Klaus
04-10-2018, 16:39
Es ist einfach ein trainingsintensives Handwerk und keine "Wissenschaft", genauso wie hochklassiger Fussball.

ErSunWukong
04-10-2018, 18:04
Ich mache solche Erfahrungen auch nicht - und ich lerne auch nach mittlerweile 33 Jahren immer noch dazu. Ich habe auch bisher noch nicht viele Leute getroffen, die diese Erfahrungen gemacht haben. In der Regel ist es eher: Das ist ja interessant. Und das ist es ja auch.

Zu der Liste oben:

zu 1: Es stellt sich hier schon grundlegend die Frage, wie man Kaampffähigkeit zum Einen genau definiert (Straßenkampf, Wettkampf, Schlachtfeld etc.) und wie man das dann genau misst.

zu 2: Gibt es dazu genaue Erhebungen? Sonst ist eine solche Äußerung eher fragwürdig.

zu 3: Ich weiß jetzt nicht so ganz, wie das zur eingangsfrage passt, aber auch verschiedene Kungfu-Stile sehe Highkicks eher kritisch - und das nicht erst seit 35 Jahren.


zu 4: Jede Trainingsmethode trägt für sich genommen "nur bedingt" zur immer noch zu definierenden Kampffähigkeit bei. Kata- oder Formentraining ohne z.B. Applikationstraining in Partnerarbeit bleibt im wahrsten Sinne des Wortes inhaltsfrei.

zu 5: Shaolin - ob nun authentisch oder in einer der adaptierten oder ausgedachten Formen - ist eine von vielen Arten des Kungfu. Ich denke da nur an VC (oder was auch immer für Abkürzungen man nehmen möchte), Wudang, Tang Lang. Und es gibt noch so viel mehr. Das ist ein bisschen so, als ob man kein Erdbeereis mag und darum alle Geschmacksrichtungen an Speiseeis ablehnt.

zu 6: Wie eigentlich in fast allen Kampfkünsten. Man muss genau hingucken. Das Tragische dabei ist, das der "bloody oncatcher" zunächs tnicht unbedingt beurteilen kann, was gutes Training ist.

zu 7: Nun, der Hausmeister des Klosters entwickelt nicht unbedingt sein Qi ;D, obwohl er ja im Kloster lebt. Davon ab: Wissenschaft beweist eigentlich keine Negativa. Im medizinischen Bereich gibt es den schönen Spruch: "Wer heilt hat recht." und wenn Menschen es schaffen, das Wohlbefinden und die Mobilität von Leuten zu verbessern, wenn sie mit deren Qi oder was auch immer arbeiten, dann ist das zunächst einmal ein beobachtbare Tatsache. Man kann viel darüber spekuieren, warum das funktioniert, aber auch in der modernen westlichen Medizin beruhen viele beschriebene Wirkungszusammenhänge - z.B. in der Pharmakologie - auf Annahmen auf der Grundlage von Beobachtungen. Diese Zusammenhänge sind durchaus nicht hundertprozentig verstanden. Es ist schon schwierig genug etwas vernünftig zu beobachten an/in einem Lebewesen - und wenn man dann Gründe und Verknüpfungen betrachtet, dann geht es meist eher um Plausibiltät als um wirkliche Nachweise. Darum wird auch in allen Bereichen noch weitergeforscht. Es gibt kein abgeschlossenes Wissenschaftsgebiet. Und dabei werden durchaus alte, etablierte Lehrmeinungen immer mal wieder widerlegt. Und durch ein neues ErklärungsMODELL ersetzt. (Insofern, Klaus, ist das Lernen eines komplexes Kungfu-Systems unter Einbezug anderer Faktoren und Systeme vielleicht doch eine Form der Wissenschaft ;) )

zu 8: Ja, Kungfu ist trainingsintensiv - aber die europäischen Kampfkünste, die zum Teil durch asiatische Quellen mit beeinflusst worden sind, sind dies auch. Gerade, was den europäischen Schwertkampf von Frühmittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts angeht betonen die klassischen Quellen immer die Notwendigkeit lange und stetig zu lernen - ich denke da nur an Fiori. Abgesehen davon gibt es in vielen Kungfustilen auch Ringen, Boxen (die Deutschen Protektoraten nannten es damals nicht umsonst den Boxeraufstand) und verschiedene Waffenformen. Die Frage ist nur, ob dies so in einem gegebenen Verein unterrichtet wird, oder nicht.

Wer schnell zur wie auch imemr definierten Kampffähigkeit kommen möchte, der wird sich wahrscheinlich bei den modernen Systemen, die sich aus den alten Systemen bedient haben und die gerne für die militärische Ausbildung von Laien zu Soldaten verwendet werden, gut aufgehoben fühlen. Und wenn er das dann gewissenhaft und stetig betreibt, dann versucht er eben mit laufender Anstrengung ein Ziel zu erreichen. Und das heißt auf Chinesisch dann: Gong Fu. :D

Huangshan
04-10-2018, 18:25
Ähliche Themen hatten wir schon.

Bin kein Freund von Romanen , deshalb kurz.

-Gong Fu ist kein Breitensport wie Judo,Karate,Taekwondo etc.

-Es gibt nicht viele qualifizierte Lehrer die trad. Gong Fu in D lehren.( Gong Fu/Kung-Fu (功夫) bedeutet Zeit, Mühe, harte Arbeit oder Kraft, die zum Erlernen einer besonderen Fähigkeit eingesetzt wird.)

- Viel Schulen bieten pseudo Kung Fu an :Motto, wenn ich nichts im Karate,Jiu Jitsu,Taekwondo.... werde, dann bastle ich mir einen Kung Fu Stil gebe eine Prise Esoterik, Romantik,Asien Mystik.... dazu und bin dort der Obermacker.

- Wer nur Formen läuft,sich nur mit philosopischen Aspekten beschäftigt etc. und Anwendungen vernachlässig ,keinen Freikampf .......übt, der wird in einem realen Kampf untergehen.(Trockenschwimmen)

usw.....

Chinesischer Spruch zum Thema:
花拳绣腿 flowery fists and embroidery kicks

Gast
04-10-2018, 18:32
Es ist doch typisch in D dass in Vereinen 2 mal die Woche à 90 Minuten trainiert wird. Damit wird man in solch umfangreichen KK jedoch nur langsam vorankommen.

Kensei
04-10-2018, 18:34
Meine Erfahrungen stammen nicht aus klassischem Kung Fu, hatte aber einen guten Bekannten, der sehr lange im Viet Vo Dao aktiv war, daher My 2 Cents...

* Kung Fu Stile sind oft sehr vielfältig, mit z.B. diversen Waffenformen neben dem waffenlosen Zeugs, da dauert es für 2-3x die Woche trainierende Breitensportler einfach viel länger, etwas anwendbar zu kriegen

* wie in allen Kampfkünsten oft "Fitnessportler", die gar kein wirkliches Interesse an brauchbarem SV-Kram haben, sondern das einfach als netten Nebeneffekt sehen

* daraus folgt, wenig bis kein (Vollkontakt-)Sparring (gilt nicht für meinen Vo Dao Kollegen, die haben sich regelmäßig auf Sanda Wettkämpfen u.ä. gewaffelt)

* viele die Bock auf Show und Effekte habe, das klassische moderne Wushu sozusagen und, auch bedingt durchs TV glauben, das sei reales Kämpfen

* dazu aber auch Unwissenheit Dritter, was Kung Fu genau ist und was die Formen oder andere Trainingsmethoden für eine Bedeutung haben, weshalb das ganze dann auch gerne mal belächelt wird

Kung Fu/Vo Dao Leute die regelmäßig auf Wettkämpfe gehen sind meiner Erfahrung nach durchaus passable Kickboxer

Yadisen
05-10-2018, 09:25
Meine Erfahrungen stammen nicht aus klassischem Kung Fu, hatte aber einen guten Bekannten, der sehr lange im Viet Vo Dao aktiv war, daher My 2 Cents...

* Kung Fu Stile sind oft sehr vielfältig, mit z.B. diversen Waffenformen neben dem waffenlosen Zeugs, da dauert es für 2-3x die Woche trainierende Breitensportler einfach viel länger, etwas anwendbar zu kriegen

* wie in allen Kampfkünsten oft "Fitnessportler", die gar kein wirkliches Interesse an brauchbarem SV-Kram haben, sondern das einfach als netten Nebeneffekt sehen

* daraus folgt, wenig bis kein (Vollkontakt-)Sparring (gilt nicht für meinen Vo Dao Kollegen, die haben sich regelmäßig auf Sanda Wettkämpfen u.ä. gewaffelt)

* viele die Bock auf Show und Effekte habe, das klassische moderne Wushu sozusagen und, auch bedingt durchs TV glauben, das sei reales Kämpfen

* dazu aber auch Unwissenheit Dritter, was Kung Fu genau ist und was die Formen oder andere Trainingsmethoden für eine Bedeutung haben, weshalb das ganze dann auch gerne mal belächelt wird

Kung Fu/Vo Dao Leute die regelmäßig auf Wettkämpfe gehen sind meiner Erfahrung nach durchaus passable Kickboxer


Ja, das sehe ich ähnlich. aktuell trainiere ich 6 mal die woche. 2-3 Mal die Woche ist Kickboxen inklusive Sparring mit im Trainingsprogram. Anfangs war das zwar noch nicht so,
aber allmählich habe ich das Gefühl, dass das Kung Fu training mich auch beim realen Sparring / Kickboxen unterstützt, sowohl von der Technik aber auch der Wahrnehmung von mir und meinem Gegner.
Also würde schon fast sagen das sich beides ein gutes Stück weit gegenseitig Hand in Hand unterstützt.

naja, und wegen High Kicks: die Kung Fu Kicks sind von der Ausführung so gestaltet, das die eigene Verletzungsgefahr erheblich gemindert wird. Bei den typischen Kickboxing Kicks ala Roundhouse etc.
sehe ich schon eine Verletzungsgefahr bei einem realen Kampf ohne Regeln. Man bedenke Schienbein vs Ellenbogen. Da wird das Schienbein beim High kick schon leiden ^^.

Aber was mir auch schon aufgefallen ist: egal ob Taekwondo, jiu jitsu oder Karate etc. Hierzulande in Deutschland wird dies eher im Durchschnitt in den Vereinen als Fitness Sport gelehrt.
Ein Kumpel von mir, hatte z.B. Jahrelang Taekwondo gemacht. Er hat tausende male gegen Pratzen getreten, und der Kick war auch schnell. Aber beigebracht bekommen, wie man sich effektiv
Verteidigt, war nicht im Trainingsprogram, sodass er sich bei seinem ersten Amateur Tunier so maßig an der Schulter verletzt hat, das er den Sport aufgegeben hatte da die Schulter nie wieder 100% verheilt ist.

ThomasL
05-10-2018, 11:31
Vermutlich weil es nur noch wenige gibt, die damit auch kämpfen können.

Ich war gestern mal wieder bei Vertretern eines "KungFu" Stils die damit kämpfen können (User: Kanken, Fly of the Swallow... - in Münster). Wenn alle "Stile" (noch) so aufgebaut wären und so geübt würden, sähe das zweifellos anders aus.

Huangshan
05-10-2018, 12:32
Abseits von selbstgebastellten pseudo Kung Fu Stilen und möchtegern Grossmeistern.

Lehrer:
Gute Lehrer wachsen nicht auf Bäumen.(Gilt auch für Asien,China)

Schüler:
In früheren Zeiten wurde nicht jeder als innerer Schüler aufgenommen, erst nachdem sich der Lehrer ein umfassendes Bild vom Schüler (Charakter,Einstellung etc.) gemacht hat wurden einige in den inneren Zirkel aufgenommen.(Vollständige Wissensübertragung)


Viele Leute eignen sich nicht psychisch und physisch .... für das Kampfhandwerk!

big X
05-10-2018, 12:50
ich würde gerne mal eure Meinung wissen, warum Ihr denkt das es hierzulande belächelt wird.
die tragen seidenpyjamas:cool:.

*scnr*

Messer
05-10-2018, 13:11
Wt funktioniert einwandfrei in der Defensive, aber in Offensive braucht man ein System wie Krav Maga. Hab mal einen mma fighter besiegt. Einfach auch noch. Er wollte mich mit Fuß treten, ich habe ihn zu Fall gebracht lol, der fussstopper kann sogar den anderen schwer verletzen etc.. wt ist genial aber funktioniert nicht immer.

ThomasL
05-10-2018, 13:43
Was ein Unfug, wenn WT überhaupt funktioniert dann in der Offensive

Messer
05-10-2018, 13:50
Kein Unfug, wt ist perfekt. Bei Fußtritt den Gegner aufs schwache Gelenk schlagen und der fällt um wie ein Stein oder einfach stoßen. Das sind perfekte wt Techniken. Mehr verrate ich nicht, aber Ergänzung Krav Maga und systema.

Cam67
05-10-2018, 13:51
Was ein Unfug, wenn WT überhaupt funktioniert dann in der Offensive

+1
wenn man es genau nimmt , dann trifft das sogar für jedes System zu , egal wie weich es sich gibt.

Gast
05-10-2018, 13:56
Leute, "Messer" ist doch derselbe der nach einer realen Messer-SV gefragt hat im anderen Thread...

Messer
05-10-2018, 13:58
Messer kennt sich mit unbewaffneten Kampf aus aber nicht mit Messer. Habe ich wenig trainiert.

Bücherwurm
05-10-2018, 14:04
Leute, "Messer" ist doch derselbe der nach einer realen Messer-SV gefragt hat im anderen Thread...

Ja, man kann schon mal durcheinanderkommen mit den IDs :)

Antikörper
05-10-2018, 14:09
Die Trolle haben alle kein Niveau mehr heutzutage... bissl mehr mühe kann man sich schon geben. (Wobei ich mich ja echt Frage, ob die Leute wirklich so ein armseliges Leben haben mit ihrem Fake Account hier... nichts blöderes zu tun)

Messer
05-10-2018, 14:10
Ihr seit wingtsun neidisch weil die die sich ernsthaft damit beschäftigt haben besser sind als manche andere. Wt hat wenig boxtechniken das meine ich mit Defensive.

Cam67
05-10-2018, 14:17
Ihr seit wingtsun neidisch weil die die sich ernsthaft damit beschäftigt haben besser sind als manche andere. Wt hat wenig boxtechniken das meine ich mit Defensive.

was ist mit Ringen ? ist das dann total defensiv ?

Gast
05-10-2018, 14:26
Am besten ist dim mak, damit kann man jeden in sekundenschnelle erledigen. Ist aber voll defensiv, weil keine Boxtechniken.

ThomasL
06-10-2018, 14:33
wenn man es genau nimmt , dann trifft das sogar für jedes System zu , egal wie weich es sich gibt.
Wohl war, wobei andere Systeme wesentlich mehr Optionen bieten "defensiver" zu arbeiten (Meiden im Boxen, Kontrolle der Körpers / der Arme im Ringen) - z.B. in Situationen, in denen man den anderen nicht gleich umhauen will. ;-) Daher ist es völliger Unsinn was der/die/das Messer schreibt, wie so vieles anderes von ihm ;-)

T. Stoeppler
06-10-2018, 19:03
Den Troll nicht füttern. Ist doch offensichtlich, oder?

Gruss, Thomas

ThomasL
07-10-2018, 08:54
Den Troll nicht füttern. Ist doch offensichtlich, oder?
Ist es. Manchmal kann es aber dennoch sinnvoll sein auf solche Beiträge einzugehen, den es lesen ja eventuell auch Anfänger mit die das klauben (hier bezogen auf WT)

1789
07-10-2018, 09:39
Vermutlich weil es nur noch wenige gibt, die damit auch kämpfen können.

Ich war gestern mal wieder bei Vertretern eines "KungFu" Stils die damit kämpfen können (User: Kanken, Fly of the Swallow... - in Münster). Wenn alle "Stile" (noch) so aufgebaut wären und so geübt würden, sähe das zweifellos anders aus.

Ich dachte immer, dass das sanda die Möglichkeit enthält in einem ähnlichen regelwerk wie das muay thai zu agieren.

Gruss1789

Gast
08-10-2018, 09:28
Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinung wissen, warum Ihr denkt das es hierzulande belächelt wird. Damals als ich anfing Kung fu zu lernen, kam auch aus meinem Freundeskreis der Spruch
"mach doch Kickboxen, da lernste wenigstens was gescheites".

Weil diese Kampdfkunstrichtung komerzialisiert wurde um damit Geld zu verdienen.
Das hatte zur Folge, das sich die Anzahl schlechter, unfertiger/unfähiger "Meister" mit Schulen erhöht hat. Damit sank die Qualität und der Inhalt der Kampfkunst.

Klaus
08-10-2018, 09:49
Nicht nur das. Wir haben auch 2018, und kämpfen professionell mit Schusswaffen und Überzahl, Dorfwächter sind arbeitslos weil die jetzt "Polizei" heissen. Es muss niemand mehr morgens und abends vor und nach der Arbeit üben, Haus und Hof zu verteidigen, oder sich auf der Walz gegen Räuber zu erwehren.

Yadisen
08-10-2018, 16:21
Vielen Dank für eure Meinungen.

Also ich Fasse mal die konstruktiven Antwortenfür mich (und eventuelle interessierte Mitleser) zusammen:

1. durch die kommerzielle Ausrichtung vieler Schulen hierzulande, wird richtiges Kung Fu nicht immer übermittelt, was auf leihenhafte oder nicht gut ausgebildete Meister zurück zu führen ist.
2. viele Schüler die dies hierzulande betreiben, sind nicht an dem gesamten Spektrum interessiert, sondern finden es cool ein paar Kung Fu kicks zu können.
3. der geistige / psychologische Part dahinter ist selbst für erfahrene Meister in dieser Region mit "westlichen Denken" schwer zu vermitteln.
4. Evtl. Zeitmangel und Motivationen hier fehlen, um Schülern das weite Spektrum in einer gewissen Insenitivität beizubringen.
5. Und dann gibt es eben jene, die einfach nur lernen möchten jemanden anderes zu vermöbeln, oder sich profilieren möchten :D.

Huangshan
08-10-2018, 19:00
Yadisen


Das läuf hier z.B. in Deutschland unter dem Begriff Kung FU!


https://www.youtube.com/watch?v=MPB8LeQ_KD4


Bilder sagen oft mehr als Worte.;)

Yadisen
09-10-2018, 08:36
Yadisen


Das läuf hier z.B. in Deutschland unter dem Begriff Kung FU!


https://www.youtube.com/watch?v=MPB8LeQ_KD4


Bilder sagen oft mehr als Worte.;)

ja gut, das ist schon ein bisschen traurig das Video :O
Ich kenne mich persönlich nicht mit solch Pseudo Kung fu aus. Bin von Anfang an zu einem richtigen Kung fu Meister gegangen, der 20 Jahre lang in China gelernt hat. Aber seine bewegungen sind schon etwas fragwürdig.

Bücherwurm
09-10-2018, 09:12
Yadisen
Das läuf hier z.B. in Deutschland unter dem Begriff Kung FU!


Das ISt Kung Fu! Kung Fu bedeutet "harte Arbeit", und diese Zischlaute mußte erstmal hinkriegen.

sebastiancon
09-10-2018, 16:58
https://www.youtube.com/watch?v=PGHPhqpU6fs

https://www.youtube.com/watch?v=tMl2RH_dk2E

es gibt zwei Richtungen Formen und Freefight
ist in Deutschland nicht sehr bekann das chinesische Kung Fu

geh auf Facebook und abonniere Wushu Sanda die Seite-> du wirst deine Meinung ändern

Punisher-Nukem
09-11-2018, 17:14
In der modernen Welt ist das Kung fu ideal für den domestizierten Kontaktscheuen Mann der im traditionellen Sinne ein Waschlappen ist. Mann hat kaum gewalterfahrung im Training und entgeht Stress und Schmerz, weil das Training so gestaltet ist. Der Nachteil dieser Trainingsmethoden ist dass sie die Tauglichkeit der Kampfkunst nicht überprüfen kann und somit die übendem in realitätsfernster selbst Verliebtheit verweilen.

ErSunWukong
11-11-2018, 09:16
In der modernen Welt ist das Kung fu ideal für den domestizierten Kontaktscheuen Mann der im traditionellen Sinne ein Waschlappen ist. Mann hat kaum gewalterfahrung im Training und entgeht Stress und Schmerz, weil das Training so gestaltet ist. Der Nachteil dieser Trainingsmethoden ist dass sie die Tauglichkeit der Kampfkunst nicht überprüfen kann und somit die übendem in realitätsfernster selbst Verliebtheit verweilen.

Ich finde diese generalisierende Äußerung über alle Kungfu-Praktizierenden persönlich beleidigend und auch beleidigend für etliche Damen UND Herren aus meinem Bekanntenkreis. Wirkliche Gewalterfahrungen im Training - d.h. nicht durch Konsenz legitimierte mehr oder minder schmerzhafte körperliche Übergriffe - sollten daneben meiner Meinung nach zu keinem Training gehören. Stress und Schmerz kenne ich hingegen zu genüge, genauso wie Partner- oder Kleingruppenarbeit mit nicht wirklich kooperativen Partnerinnen und Partnern. Ich habe in den Jahrzehnten im Training unterschiedlichste Verletzungen gehabt bzw. sie bei anderen gesehen - manche davon lebenverändernd. Und ja, ich habe auch in China trainiert und trainiere mit Leuten, die ihre Methoden von dort mitgebracht haben. Genau wie viele andere, die zusammen mit mir trainieren. Darunter befinden sich eine Menge Menschen mit großen Freundeskreisen - Männer, wie Frauen -, die mitnichten Waschlappen sind, Polizisten im aktiven Dienst und andere Menschen, die in sicherheitsrelevanten Bereichen arbeiten und die deswegen gelegentlich von Berufs Wegen Anlass haben, die Tauglichkeit ihrer Kampfkunst in der Realität zu überprüfen - Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren selbst glücklicherweise nicht mehr machen musste.

Ich werde dies auch in diesem Thread nicht groß diskutieren. Das oben Geschriebene besteht aus Tatsachenfeststellungen und keinen Meinungen.

Bücherwurm
11-11-2018, 10:00
Ich finde diese generalisierende Äußerung über alle Kungfu-Praktizierenden als persönich beleidigend und beleidigend für etliche Damen UND Herren aus meinem Bekanntenkreis.

Pauschale Aussagen sind immer problematisch. Sie enthalten andererseits immer auch einen Anteil Wahrheit. Deswegen eignene sich solche Themen gut, wenn man vorhat, eine kleine Provokation zu setzen. Nur eine leichte Übertreibung in der einen oder andern Richtung, schon hat man die schönste Prügelei. Verbal, versteht sich.

Huangshan
11-11-2018, 17:50
In der modernen Welt ist das Kung fu ideal für den domestizierten Kontaktscheuen Mann der im traditionellen Sinne ein Waschlappen ist


Na dann gehöre ich nicht zu der Zielgruppe.;)


Ich habe in China was anderes erlebt,erfahren,gesehen......

Es gibt nicht "das Kung Fu" genausowenig wie es nicht das Jūjutsu,Karate,Escrima........... gibt.


Was die Teutsche Kung Fu Szene angeht,dass steht auf einem anderen Blatt geschrieben!:gruebel:

Yadisen
12-11-2018, 13:41
Ich finde diese generalisierende Äußerung über alle Kungfu-Praktizierenden persönlich beleidigend und auch beleidigend für etliche Damen UND Herren aus meinem Bekanntenkreis. Wirkliche Gewalterfahrungen im Training - d.h. nicht durch Konsenz legitimierte mehr oder minder schmerzhafte körperliche Übergriffe - sollten daneben meiner Meinung nach zu keinem Training gehören. Stress und Schmerz kenne ich hingegen zu genüge, genauso wie Partner- oder Kleingruppenarbeit mit nicht wirklich kooperativen Partnerinnen und Partnern. Ich habe in den Jahrzehnten im Training unterschiedlichste Verletzungen gehabt bzw. sie bei anderen gesehen - manche davon lebenverändernd. Und ja, ich habe auch in China trainiert und trainiere mit Leuten, die ihre Methoden von dort mitgebracht haben. Genau wie viele andere, die zusammen mit mir trainieren. Darunter befinden sich eine Menge Menschen mit großen Freundeskreisen - Männer, wie Frauen -, die mitnichten Waschlappen sind, Polizisten im aktiven Dienst und andere Menschen, die in sicherheitsrelevanten Bereichen arbeiten und die deswegen gelegentlich von Berufs Wegen Anlass haben, die Tauglichkeit ihrer Kampfkunst in der Realität zu überprüfen - Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren selbst glücklicherweise nicht mehr machen musste.

Ich werde dies auch in diesem Thread nicht groß diskutieren. Das oben Geschriebene besteht aus Tatsachenfeststellungen und keinen Meinungen.


Naja, wenn du dir sein Profil anschaust, wirst du sicherlich schnell merken das er hier in vielen Themen versucht die Leute runter zu diskutieren, und sich als den wissenden darstellen lässt. Naja, jemand der sich in einem Internet Forum mit Leuten zankt und sich dann noch mit diesen zu einem Kräftemessen im Real Life verabreden möchte, muss wohl Balls of Steel haben. Der Herr ist uns "Weicheiern" eine Nummer zu groß. Das sollten wir erkennen :halbyeaha

Gast
13-11-2018, 10:43
In der modernen Welt ist das Kung fu ideal für den domestizierten Kontaktscheuen Mann der im traditionellen Sinne ein Waschlappen ist. Mann hat kaum gewalterfahrung im Training und entgeht Stress und Schmerz, weil das Training so gestaltet ist. Der Nachteil dieser Trainingsmethoden ist dass sie die Tauglichkeit der Kampfkunst nicht überprüfen kann und somit die übendem in realitätsfernster selbst Verliebtheit verweilen.

Es kommt immer wieder das Argument mit der Überprüfung der Tauglichkeit der Kampfkunst. Das kann keine Kampfkunst! Die einzige wirkliche Überprüfung findet in einem realen Kampf um Leib und Leben statt. Alles andere ist auch bei den ach so kampforientierten Kampfsportarten pure Träumerei.

Gast
13-11-2018, 12:24
Es kommt immer wieder das Argument mit der Überprüfung der Tauglichkeit der Kampfkunst. Das kann keine Kampfkunst! Die einzige wirkliche Überprüfung findet in einem realen Kampf um Leib und Leben statt. Alles andere ist auch bei den ach so kampforientierten Kampfsportarten pure Träumerei.

Geht nur bei vielen KSlern Hand in Hand.

Little Green Dragon
13-11-2018, 13:01
Die einzige wirkliche Überprüfung findet in einem realen Kampf um Leib und Leben statt.

Wenn also ein hochgraduierter "Kung-Fu"-Lehrer der auch gleichzeitig noch zertifizierter Anti-Gewalttrainer ist dann in einem realen Realkampf (tm) mit 2 Jugendlichen auf die Mappe bekommt ist dann nach dieser Schlussfolgerung bzw. dieser "Überprüfung in einem realen Kampf", dass der Stil oder das Training nichts taugt?


Was hier von dem einem User - wenn auch in ziemlich apodiktisch dargestellt - geschrieben wurde bildet nun mal die (Trainings-)Realität in einem sehr großen Teil der (deutschen) Kung-Fu-Szene ab. (Wobei das nicht exklusiv auf Kung-Fu beschränkt ist, sondern sich auch in anderen KKs wiederfindet.)


Da werden im Training "schön" die Formen gelaufen, in mehr oder minder ungesunden Ständen rumgelungert, dazu noch ein wenig Chi-Sao und fertig ist die tödliche KK - und das ganz ohne diesen blöden Schweiß, die Schmerzen und ohne Blutvergießen - geeignet für die ganze Familie ähm also für jeden jedes Alters und jedes (nicht vorhanden) Fitnesslevel.

Und wer sich als Anbieter so am Markt positioniert bekommt halt eben genau die von punisher beschriebene Klientel bzw. hat damit ja die gewünschte Zielgruppe erreicht, nur fällt dann das Training eben entsprechend aus. Dafür kann der Stil jetzt erstmal nichts - es ist wie so schön geschrieben wurde lediglich eine Tatsachenfeststellung.

Und wer sein KK-Leben damit zubringt ohne jeglichen (Gegen-)Druck oder ohne halbwegs realistische Gegenwehr im kooperativen Modus rumzueiern der wird im Ernstfall eben nicht mal schnell zur alles zerstörenden, augenausstechenden, kehlkopfrausreißenden Kampfmaschine. Das hilft auch alle Empörung nichts.

Nicht, dass das Thema nicht schon tausendfach hier diskutiert worden wäre - aber weil es so schön ist - nehmen wir doch einfach nur noch mal ein Beispiel einer "Verteidigung gegen XY"-Videos:


https://www.youtube.com/watch?v=Ds5aMLrl38I

Müssen wir glaube ich jetzt nicht ernsthaft über die Effektivität der gezeigten Technik diskutieren oder? Trotzdem wird landauf, landab genau so ein Blödsinn vielfach unterrichtet und - das ist wohl das schlimmste daran - es scheinen tatsächlich noch immer Leute zu glauben, so etwas würde im Ernstfall dann funktionieren. Wie gesagt, kann der Stil jetzt erstmal nicht viel für - aber hier wäre es ein leichtes (ganz ohne Schwerverletzte und Tote!) die Tauglichkeit derartiger Kopfgeburten zu überprüfen...

Kohleklopfer
13-11-2018, 13:18
Naja, man muss sich halt testen, viele Kampfkünste verstecken sich halt hinter einer pseudo elitären Aufmache - aber so kommt man nicht weiter. Wenn man sich aber gegeneinander testet und auch Stil gegen Stil kann man schnell die eigene Kampffähigkeit ermitteln. Ich meine im MMA oder Muay Thai kämpft (im Training) auch keiner um Leib und Leben, und trotzdem habe ich und auch viele die ich kenne die Erfahrung gemacht das das Zeug doch schon funktioniert. ;)

Wie man im folgenden sieht, kann es ja funktionieren. Und klar, es ist dann nicht mehr wirklich schön anzusehen, aber darum geht es auch nicht.
Und wenn mehr Schulen in Deutschland mit einem ordentlichen Sparringpensum trainieren würden, würden sie auch mehr Kämpfer produzieren und dann wäre Schluss mit dem "belächelt" werden.

https://www.youtube.com/watch?v=r63zMO0mSKU&t=

ErSunWukong
13-11-2018, 15:51
Wie man im folgenden sieht, kann es ja funktionieren. Und klar, es ist dann nicht mehr wirklich schön anzusehen, aber darum geht es auch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=r63zMO0mSKU&t=

Wenn ich das sehe merke ich, dass ich doch langsam alt werde. :krank011:

Dang Fong Hung Kuen
14-11-2018, 00:41
Heikles Thema. Ich denke das liegt daran, dass, wie viele, gar nicht auf Kampf trainieren. Jemand der ein bis zweimal die Woche etwas trainiert, kann sich nicht mit einem professionellen Fighter messen, der fünf bis sechsmal die Woche auf härteste Wettkämpfe trainiert. Das wäre Selbstmord.
Jemand der das gleiche Pensum an Kampftraining mit Kung Fu ableistet, ist dann schon gefährlicher. Aber auch hier würde ich sagen, dass es sehr auf die Person ankommt.
Viele, die eine Kampfkunst betreiben, haben ganz andere Motivationen, als sich als Kampfmaschine ausbilden zu lassen. Anders bei den Vollkontakt Kampfsportarten. Hier sucht der Praktizierende den Kampf.
Es liegt in meinen Augen nicht am Stil, es liegt vielmehr an den Schwerpunkten, die Mann setzt.

Für mich ist Kampftraining auch gefährlich. Ich habe Kundenkontakt. Da kann ich mir nichtmal ein blaues Auge leisten. Viele stehen mit beiden Beinen fest im Leben und haben sich bereits beruflich erfolgreich verwirklichen können. Diese Leistung ist gleichzusetzen mit einer guten Kampfkarriere. Es kommt darauf an, was jeder Leisten möchte und kann. Das sowas nur ein Kung Fu Problem ist, sehe ich nicht so. Sowas gibt es auch in anderen Kampfsportarten. Selbst im MMA wird schon zwischen Hobbysportlern und Kämpfern unterschieden.

Huangshan
14-11-2018, 08:34
Dang Fong Hung Kuen:

Gut ,treffend und ehrlich dargelegt.


Will keine Romane schreiben deshalb kurz: (Das Thema wurde schon in Forum einige Mal diskutiert)

Kriegs-Kampfkünste waren früher(bis ins 20jh. z.B. in China) kein exotisches Hobby, sondern ein alltägliches Handwerk .
Sie fanden Anwendung beim Militär,Polizei,Stadtteil/Dorf-Miliz,Leibwächtern,Wächtern,Karavanen Begleitern,Kampfmönchen,Sekten( Weißer Lotus ,Boxeraufstand usw.)Zivilisten,Kriminellen.....

-Das Waffenhandwerk hatte einen primären Zweck.

-Nicht jeder wurde in den Kreis aufgenommen,das Schüler-Lehrer Verhältnis spielte eine grosse Rolle und es gab überschaubare Gruppen mit äusseren und inneren Schülern.

-Grundlagen-Formen-Anwendungen-Freikampf>>> reale Kampfsituationen

-Alleine nur durch Formenlaufen(Trockenschwimmen) wird man nicht kampffähig.


Heutzutage ist Kampfkunst für Einige ein exotisches Hobby .(Gesundheits-Bewegungs-Showkunst)

etc.

Literatur zum Thema:

-Jingwu: The School that Transformed Kung Fu (Englisch) Taschenbuch – 15. Juni 2010
von Brian Kennedy (Autor), Elizabeth Guo (Autor)

-Chinese Martial Arts Training Manuals: A Historical Survey: A Historic Survey (Englisch) Taschenbuch – 8. Januar 2008
von Brian Kennedy (Herausgeber), Elizabeth Guo (Herausgeber)

Kohleklopfer
14-11-2018, 11:59
Für mich ist Kampftraining auch gefährlich. Ich habe Kundenkontakt. Da kann ich mir nichtmal ein blaues Auge leisten. .
Sorry, ist für mich aber nichts weiter als eine Ausrede, Schutzausrüstung gibt es nicht ohne Grund. Und Sparring bedeutet auch nicht das man sich volle Kanone auf die Fresse haut. (Außer beide Seiten haben zugestimmt. ;))

Und zum Schwerpunkt, sobald der "SV" ist, kommt man an VK nicht vorbei.

Dang Fong Hung Kuen
14-11-2018, 12:13
Mit Schützern trainieren wir mittlerweile schon VK. Aber hier ist der Realismus etwas verschoben, da die KO Wirkung selten Eintritt. Ich meine VK aller MMA.

Das Problem liegt hier vielmehr in anderen Dingen. Oft werden im Kung Fu sehr Fantasievolle Techniken genutzt, welche im Kampf keine Anwendung finden können. Und da meine ich keine gefährlichen Geheimtechniken, sondern einfach unrealistische Anwendungen

Gast
14-11-2018, 12:19
Das Problem ist eher, dass die CMA viel versprechen und wenig halten.
Da wird über tödliche Techniken geredet, innere Arbeit, müheloses Werfen, Dahin, Peng, und zig andere Dinge die man sich mit diesen ausgeklügelten Systemen aneignen kann, ganz ohne Übungskämpfe bestreiten zu müssen.
Verirrt sich ein CMAler dann in eine Auseinandersetzung gibt's meist auf die Mappe.
Worauf es nicht verstanden wurde, nicht lang genug geübt wurde, das Dahin, Peng oder sonstiges Chop Suey noch nicht genug ausgebildet war oder, oder, oder
Die CMA oder Kung Fu Szene sollte halt mehr zeigen, statt nur druber zu reden und ab und an schlicht kleinere Brötchen backen und aufhören die Geschichten aus dem letzten Jahrhundert auszupacken als die Chinesen noch unbesiegbar waren.
Die Szene müsste wieder bodenständiger werden, sich mehr auf Kampftraining konzentrieren oder sich einfach eingestehen man ist Gymnastik.

Gast
14-11-2018, 12:21
Mit Schützern trainieren wir mittlerweile schon VK. Aber hier ist der Realismus etwas verschoben, da die KO Wirkung selten Eintritt. Ich meine VK aller MMA.

Das Problem liegt hier vielmehr in anderen Dingen. Oft werden im Kung Fu sehr Fantasievolle Techniken genutzt, welche im Kampf keine Anwendung finden können. Und da meine ich keine gefährlichen Geheimtechniken, sondern einfach unrealistische Anwendungen

Auch MMAler trainieren mit Schützer, genau so wie Boxer. Der KO ist nicht das primäre Ziel im Sparring.

Zum zweiten, sollte in Kampfbezogenen CMA nicht vorkommen.

Kohleklopfer
14-11-2018, 12:26
...
Was ist denn "VK aller MMA"? Ich habe immer gedacht unser Verständnis von VK ist genau der selbe wie von anderen KS'lern. Und wir trainieren auch mit Schutzausrüstung...

Yadisen
14-11-2018, 12:28
Dang Fong Hung Kuen:

Gut ,treffend und ehrlich dargelegt.


Will keine Romane schreiben deshalb kurz: (Das Thema wurde schon in Forum einige Mal diskutiert)

Kriegs-Kampfkünste waren früher(bis ins 20jh. z.B. in China) kein exotisches Hobby, sondern ein Alltags-Handwerk .

Sie fanden Anwendung beim Militär,Polizei,Stadtteil/Dorf-Miliz,Leibwächtern,Wächtern,Karavanen Begleitern,Kampfmönchen,Sekten( Weißer Lotus ,Boxer aufstand usw.)Zivilisten,Kriminellen.....

Das Waffenhandwerk hatte einen primären Zweck.

Nicht jeder wurde in den Kreis aufgenommen,das Schüler-Lehrer Verhältnis spielte eine grosse Rolle und es gab überschaubare Gruppen mit äusseren und inneren Schülern.

Grundlagen-Formen-Anwendungen-Freikampf>>> reale Kampfsituationen

Alleine nur durch Formenlaufen(Trockenschwimmen) wird man nicht kampffähig.


Heutzutage ist Kampfkunst für Einige ein exotisches Hobby .(Gesundheits-Bewegungs-Showkunst)

etc.

Literatur zum Thema:

-Jingwu: The School that Transformed Kung Fu (Englisch) Taschenbuch – 15. Juni 2010
von Brian Kennedy (Autor), Elizabeth Guo (Autor)

-Chinese Martial Arts Training Manuals: A Historical Survey: A Historic Survey (Englisch) Taschenbuch – 8. Januar 2008
von Brian Kennedy (Herausgeber), Elizabeth Guo (Herausgeber)


Sehr schön beschrieben, wie ich finde. Also für mich besteht Kung fu, aus der KK (Formen usw.) und dem realistischen Sanda Boxen.

Das dies bei vielen als Exotisches Hobby geführt wird, merke ich oft beim Sanda Kick Box Training. Viele haben spaß daran, in die Pratzen zu kicken und zu schlagen, sobald es dann aber mal zu einem
kleinen lockeren Schlagabtausch im Sparring kommt, habe ich die Erfahrung gemacht das selbst lockere Schläge schon kommentiert werden mit "bitte nicht so Fest, das tut weh".

Jetzt könnte man den gegenüber mal Fragen, warum er eine Kampfkunst lernen möchte, aber kleinere Kontakte ihm schon unangenehm sind. Ich finde das kann man auch lassen, denn der Gegenüber hat
ja dann schlussfolgernd nicht verstanden was er hier mehrmals die Woche eigentlich lernt.

Ich Finde aber auch das es manche Kung Fu Schulen in Deutschland nicht einfach haben (nicht jeder Meister, ist ein Selbsternannter Hochstabler).
Denn was willst du denn bitte machen, wenn du eine Kung Fu Schule aufziehen möchtest, und 3/4 deiner Schüler im Verein nicht einmal verstehen, wozu die verschiedenen Kombinationen in den Formen dienen sollen (also, das dort bestimmte Griffe und Hebel, schlag /Schutz Kombis in jedem einzelnen Formbewegung liegt).

Das Ding ist, man kann hier in Deutschland leider nicht von Luft und Liebe Leben, und ist ja als Meister irgendwie auch darauf angewiesen, viele Leute zu trainieren die die KK nicht Ansatzweise verstehen.

aber ich glaube das hat man auch in anderen Vereinen, die komplexe Sportarten ausführen. Viel trash und max 3 -4 Leute die es verstehen und dadurch auf einem anderen Level sind, was Idealismus und Realismus zu gleich angeht.

Huangshan
14-11-2018, 17:53
Mit Schützern trainieren wir mittlerweile schon VK. Aber hier ist der Realismus etwas verschoben, da die KO Wirkung selten Eintritt. Ich meine VK aller MMA.

Das Problem liegt hier vielmehr in anderen Dingen. Oft werden im Kung Fu sehr Fantasievolle Techniken genutzt, welche im Kampf keine Anwendung finden können. Und da meine ich keine gefährlichen Geheimtechniken, sondern einfach unrealistische Anwendungen


Habe in China u.a. Sanshou/Sanda,Boji Freikampf ausgeübt.
Im Sparring , Freikampf Training geht es nicht ums Ko schlagen,Verletzen....

Die Techniken,Taktiken,Prizipien,Kombinationen...etc . sollten im angemessen Rhamen erprobt,getestet,eingeschliffen.... werden. (kleine Blessuren kommen vor--wo gehobelt wird,fallen Späne)

Dang Fong Hung Kuen für Dich ,Bsp. aus dem Hung Kuen:


https://www.youtube.com/watch?v=edL8npJbshs


https://www.youtube.com/watch?v=ne64WXtnK28

usw.


HK im Wettkampf:

https://www.youtube.com/watch?v=2Y64yZF9TOY


Realer Kampf auf der Strasse ist wieder eine andere Sache.
Dort spielen andere Faktoren eine Rolle.

Freikampf schult aber viele Attribute,Fähigkeiten..... die einem in realen Situationen,Szenarien helfen.


Glückskeksweisheit 8:

"Man kämpft wie man trainiert. ":sport098:

Kensei
14-11-2018, 18:19
Sieht gut aus und ist mMn vollkommen ausreichend um die gewisse Priese Realismus ins Training zu kriegen, die einen vor'm Weg des Bullshido schützt. Leichtkontakt mit wenig Schützern oder Vollkontakt mit viel Schutz. Man muss sich nicht NHB mässig fast bareknuckle auf die Umme hauen um zu merken was geht und was nicht.

Macabre
14-11-2018, 20:12
[QUOTE=Dang Fong Hung Kuen;3670503]Mit Schützern trainieren wir mittlerweile schon VK. Aber hier ist der Realismus etwas verschoben, da die KO Wirkung selten Eintritt. Ich meine VK aller MMA.

Ist ja richtig, aber haste schonmal jemanden, mit 12oz Handschuhen so am Kinn/Kopf getroffen, dass es dein Gegenüber bis in die Schuhsohlen durchgeschüttelt hat....

ainuke
15-11-2018, 07:11
Jetzt könnte man den gegenüber mal Fragen, warum er eine Kampfkunst lernen möchte, aber kleinere Kontakte ihm schon unangenehm sind. Ich finde das kann man auch lassen, denn der Gegenüber hat
ja dann schlussfolgernd nicht verstanden was er hier mehrmals die Woche eigentlich lernt.

Genau diese Frage sollte auch tatsächlich gestellt und die Antwort respektiert werden. Egal, ob Kung Fu, Karate, oder irgendeine andere Kampfkunst gelernt und geübt wird - nicht jeder macht das mit dem Hintergedanken des Kampfes auf Leben und Tod. Manchmal ist es auch nicht offensichtlich. Ich habe jede Woche eine Dame im Training, die an Multipler Sklerose erkrankt ist. Sie trainiert seit über 20 Jahren konsequent und regelmäßig. Sie kämpft einen echten Kampf.

Und die vielen Menschen, die sich einfach nur bewegen möchten und z. B. ihre koordinativen Fähigkeiten verbessern möchten, sind doch bitte kein Trash. Ich gebe mehrmals in der Woche Training; da sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen, Motivationsgraden, etc. Manche kommen alle paar Wochen und beschäftigen sich ansonsten überhaupt nicht mit Kampfkünsten. Andere schnuppern in verschieden Kampfkünste rein, lesen Bücher, üben, gehen auf Lehrgänge, etc.
Beides ist doch nicht verwerflich. Ich selbst trainiere für mich dann eben zusätzlich mit einem Freund, und da gibt es gegenseitig immer wieder eins auf die Mütze - so mit Aua und so. Und bei anderen muss ich eben noch mehr beweisen, dass ich mich unter Kontrolle habe.

Früher habe ich mich auch über die Leute aufgeregt, die das nicht so intensiv betrieben haben wie ich. Aber das ist doch Quatsch.

Klar. Wenn man davon leben möchte, kann das mühselig sein. Aber das muss man sich eben auch gut überlegen. Ein Handwerker muss auch mal Dinge tun, die er nicht so toll findet. Und wenn das zu häufig vorkommt, gilt die Regel: Love it, change it or leave ist!

Antikörper
15-11-2018, 08:46
Genau diese Frage sollte auch tatsächlich gestellt und die Antwort respektiert werden. Egal, ob Kung Fu, Karate, oder irgendeine andere Kampfkunst gelernt und geübt wird - nicht jeder macht das mit dem Hintergedanken des Kampfes auf Leben und Tod. Manchmal ist es auch nicht offensichtlich. Ich habe jede Woche eine Dame im Training, die an Multipler Sklerose erkrankt ist. Sie trainiert seit über 20 Jahren konsequent und regelmäßig. Sie kämpft einen echten Kampf.

Und die vielen Menschen, die sich einfach nur bewegen möchten und z. B. ihre koordinativen Fähigkeiten verbessern möchten, sind doch bitte kein Trash. Ich gebe mehrmals in der Woche Training; da sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen, Motivationsgraden, etc. Manche kommen alle paar Wochen und beschäftigen sich ansonsten überhaupt nicht mit Kampfkünsten. Andere schnuppern in verschieden Kampfkünste rein, lesen Bücher, üben, gehen auf Lehrgänge, etc.
Beides ist doch nicht verwerflich. Ich selbst trainiere für mich dann eben zusätzlich mit einem Freund, und da gibt es gegenseitig immer wieder eins auf die Mütze - so mit Aua und so. Und bei anderen muss ich eben noch mehr beweisen, dass ich mich unter Kontrolle habe.

Früher habe ich mich auch über die Leute aufgeregt, die das nicht so intensiv betrieben haben wie ich. Aber das ist doch Quatsch.

Klar. Wenn man davon leben möchte, kann das mühselig sein. Aber das muss man sich eben auch gut überlegen. Ein Handwerker muss auch mal Dinge tun, die er nicht so toll findet. Und wenn das zu häufig vorkommt, gilt die Regel: Love it, change it or leave ist!

Nunja, eine Kampfkunst sollte aber auch etwas mit Kämpfen zu tun haben und allem was dazu gehört (Überwindung, Schmerz, Angst...). Klammert man diese Bereiche aus hat das was man macht nicht mehr mit der ursprünglichen Idee zu tun. Ich habe nichts gegen Leute die sich einfach gerne bewegen, aber für die ist der Bereich Kampfkunst/sport dann halt nicht geeignet. Man tut der Kampfkunst keinen gefallen in meinen Augen, wenn man alles Breitensportlich der Masse anpasst und kastriert.

Little Green Dragon
15-11-2018, 09:31
Und die vielen Menschen, die sich einfach nur bewegen möchten und z. B. ihre koordinativen Fähigkeiten verbessern möchten, sind doch bitte kein Trash.

Stimmt - solange sie dann auch so ehrlich zu sich selbst sind und einsehen, dass das dann halt mit „Kampf“ nichts zu tun hat.

Und gerade die „Nicht-Kampf“-Fraktion phantasiert augenscheinlich sehr gern und ausführlich darüber wie sie denn abgehen würden wenn sie denn mal tatsächlich kämpfen würden oder erklärt mit Vorliebe WK-Wettkämpfern ja wie so ein „realer Realkampf“ denn eigentlich funktioniert...

Hatte ich irgendwo schon mal geschrieben, da kommt jemand neu zum Training und wird nach Vorerfahrung gefragt. Nach eigener Aussage 2 Jahre plus X. Theorie (z.B. Pratze) sieht auch noch ganz ok aus, in der Praxis gibt es dann (ohne das es überhart wurde) den Popo voll. Im Nachgang stellt sich dann raus, dass die 2 Jahre aus reinem Trockenschwimmen bestanden habe. Wart seitdem nicht mehr gesehen...

Oder ein Typ der gleich bei der WK-Gruppe aufschlägt, weil er ja in seinem Gym der Obermacker ist. Bekam den Hintern versohlt und labert dann trotzdem hinterher in der Kabine „Ja wenn ich gewollt und gedurft hätte dann...“ - kam bislang auch noch nicht wieder.

Huangshan
15-11-2018, 09:44
Wer den Kampf scheut kann ja Qigong,Yoga,Pilates, Show Wushu,Ausdruckstanz etc. ausüben.

Gong Fu ohne Kämpfen ist sinnlos und wie man in China sagt : 花拳绣腿 / 花拳繡腿
huā quán xiù tuǐ---- > blumige Fäuste schöne Tritte--> Schöne aber unpraktische Fähigkeiten :blume:

Gong Fu sollte ein Kampfhandwerk sein und keine schöne Kunst.

Für manche reichen Awendungsübungen ,Sandsack,Prazenarbeit ,Gerätearbei, leichtes Sparring etc..... um wehrhaft zu werden.

Man muss kein VK Sparring,Freikampf...etc. ausüben , aber nur Formenlaufen macht die Pekingente nicht fett! ;)

ainuke
16-11-2018, 12:53
Wer den Kampf scheut kann ja Qigong,Yoga,Pilates, Show Wushu,Ausdruckstanz etc. ausüben.

Gong Fu ohne Kämpfen ist sinnlos und wie man in China sagt : 花拳绣腿 / 花拳繡腿
huā quán xiù tuǐ---- > blumige Fäuste schöne Tritte--> Schöne aber unpraktische Fähigkeiten :blume:

Gong Fu sollte ein Kampfhandwerk sein und keine schöne Kunst.

Für manche reichen Awendungsübungen ,Sandsack,Prazenarbeit ,Gerätearbei, leichtes Sparring etc..... um wehrhaft zu werden.

Man muss kein VK Sparring,Freikampf...etc. ausüben , aber nur Formenlaufen macht die Pekingente nicht fett! ;)

Hier ein interessanter Kommentar von Henning Wittwer, der sich ziemlich intensiv mit der Kampfkunstgeschichte in Asien beschäftigt:


(2) „Echtes Kämpfen“ ist für viele Kampfkünste der Ausgangspunkt der Entwicklung. Aber keinesfalls für alle. Wie oben schon angedeutet, dienten verschiedene Kampfkünste auch der Unterhaltung, Freizeitgestaltung, Fitness, als immaterielles Privileg, Dienstleistung, Liebhaberei, Hobby, Wettkampf usw. Und diese Aspekte von Kampfkunst sind in China z. B. nicht modern, sondern vergleichsweise alt.

Huangshan
17-11-2018, 10:11
ainuke:

Ja richtig!

Deshalb wurde seit Jahrhunderten zwischen echten,praktischen,wirksamen.... Kriegs-Kampfhandwerk unterschieden und blumigen,Show Künsten.

https://farm4.static.flickr.com/3593/3449882744_1c92c88757.jpg
Straßen Gaukler
An manchen Orten in China treten heutzutage noch immer Straßen Gaukler auf, die Elemente aus den Kampfkünsten aufführen.
Als Shaolin Mönche verkleidete Showtruppen tingeln von Ort zu Ort.



https://www.youtube.com/watch?v=d65LoRDBJ_A
Peking(Beijing) Oper

etc.

Wie schon mehrmals erwähnt:
Der berühmte Ming Genaral Qi Jiguang/ 戚繼光 hat in seinen Werken diese Aspekte bereits Damals beschrieben.

Gast
17-11-2018, 17:16
https://youtu.be/WUdDA5LY1yc


Ist das sowas ähnliches wie eine Kata, die den Kampf gegen mehrere Gegner simulieren soll? Reine Show, oder wirksame Techniken? Sieht nach wildem herumfuchteln aus.

Huangshan
17-11-2018, 17:21
Geheimrat Heinrich:

Zu dieser Hung Gar Form(Tiger&Kranich) kann Dang Fong Hung Kuen sicherlich mehr schreiben.

Allgemein:
Im Gong Fu/Kung Fu haben Formen(Kata) --> Anwendungen(Bunkai).

Grundlagen--Formen---Anwendungen---Freikampf



Bsp.

https://www.youtube.com/watch?v=m5H25Ivv6H8
Application--Anwendungen


Kung fu Formen bestehen nicht nur aus Schlägen(Da) und Tritten(Ti) wie von Außenstehenden oft angenommen wird.

Fußfeger/Würfe(Shuai) und Griffe/Hebel (Qin Na) etc. spielen auch eine Rolle.



Ist also kein sinnfreier Ausdruckstanz wie bei einigen Show Wushu Taolu .;)

karate_Fan
21-11-2018, 09:08
Interessante Diskussion, aber dachte eigentlich man hätte den Mythos das Formen den Kampf gegen mehrere Gegner simulieren soll im Jahr 2018 eigentlich hinter sich gelassen, zumindest im Forum aber der wird wohl nie sterben. Kriegt man wohl immer wieder zu lesen, zuletzt vom Geheimrat Heinrich.

Zur Eingangsfrage der Grund warum Kung Fu belächelt wird, liegt daran, dass es nicht viele echte Schulen gibt und das dank der Populär Kultur völlig falsch dargestellt wurde.

Die meisten denken wenn es um Kung Fu geht wohl an Bruce Lee und andere Kung Fu Film Figuren. Ich konnte diese Filme nie erst nehmen, ganz besonders nicht den in seinem Filmen kreischenden Bruce Lee. Das hat mich immer abgeschreckt mit mit den CMA zu beschäftigen. Erst ein Ausflug in die Geschichte von China und den CMA hat mir gezeigt, wie faszinierend die CMA sein und das es eigentlich genau das ist was mich begeistert. Trifft nicht auf alle Stile zu , aber manche CMA Stile sind eine Mischung aus Waffen und waffenloser Arbeit was genau mein Ding war. Dank zahlreicher HEMA Stunden bin ich mittlerweile zum Schwert Fan "mutiert" aber nichtsdestotrotz würde ich mit Freunden CMA Unterricht nehmen, wenn mich die Arbeit mal in ein Eck des Landes verschlägt wo Unterricht angeboten wird.

Ist schon interessant wie sehr die Populär Kultur die Meinung von normalen nicht an Randthemen interessierten Gruppen beeinflussen kann. Die Kung Fu Filme der 70er, 80er und 90er Jahre haben dem Gong Fu wohl nicht unbedingt einen Gefallen getan. Haben es vielleicht bekannter gemacht, aber nicht im positiven Sinn .

Bücherwurm
23-11-2018, 18:40
Zur Eingangsfrage der Grund warum Kung Fu belächelt wird, liegt daran, dass es nicht viele echte Schulen gibt und das dank der Populär Kultur völlig falsch dargestellt wurde.


hier mal was authentisches:


https://www.youtube.com/watch?v=WrNO5HkD5k8&t=0s&list=PLhOptA9LYSgzc7yv_NOFNB_dyn-aCmLLY&index=2

Stefan W
23-11-2018, 18:48
hier mal was authentisches:

[...]

Wie abgefahren...
Damit wäre die Frage des TE beantwortet, Thread kann zu! ;)

Bücherwurm
23-11-2018, 19:04
Wie abgefahren...
Damit wäre die Frage des TE beantwortet, Thread kann zu! ;)

Ja, so ähnlich. Ich kam drauf, weil ein Schüler des Protagonisten grade sein Taiji (?) hier vorgestellt hat.

Huangshan
23-11-2018, 21:18
Mein Favorit aus den Niederlanden bleibt der mongol. Prinz. :horsie:


https://www.youtube.com/watch?v=Oxfwn6tx6Mw

und all seine Jünger.

Bücherwurm
23-11-2018, 21:52
Mein Favorit aus den Niederlanden bleibt der mongol. Prinz. :horsie:

und all seine Jünger.

.... :rofl: :biglaugh: .. und da behaupten immer noch welche, Qi-Übertragung wäre Unsinn ... :hehehe: