Vollständige Version anzeigen : Geeignete Lösung gesucht, Erfahrene gefragt!
Suchender123
27-08-2014, 16:23
Hey, liebe Community!
Mein Anliegen ist folgendes:
Ich bin in letzter Zeit immer wieder Zeuge von gewaltsame Auseinandersetzungen etc. geworden und habe dabei immer wieder eine unglaubliche Angst verspürt, die Andere wohl nicht zu verspüren scheinen. Diese Angst möchte ich loswerden. Das heißt nicht, dass ich mich ab sofort mit jedem, dem ich auf der Straße begegne, prügeln will, sondern dass ich nach einer Kampfsportart suche, die durch das Erlernen meine Aufregung eventuell etwas stillt und mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. Das beschäftigt mich schon seit Wochen-Monaten. Ich möchte mich selbst, sowie meine Freundin angemessen verteidigen können und mir gegen jede Art von Widersacher zu helfen wissen und so meine ständige Panik, in solche Situationen zu kommen vielleicht etwas abschwächen. (Nur zum Verständnis: ich habe zur Zeit in keiner Weise vor, diese Kampfkunst für den Angriff zu gebrauchen)
Ein zweiter - vielleicht triftigerer Grund- ist meine natürliche Begeisterung für die Anmut, mit der erfahrene Kampfsportler ihre Reflexe und Fähigkeiten Nutzen können, um selbst unmöglich scheinende Dinge zu meistern.
Vielleicht kennt ihr ja etwas, das mir weiterhelfen kann. Ich wäre euch wirklich zu Dank verpflichtet!
Liebe Grüße!
FitnessMarket
27-08-2014, 17:18
Hallo,
deine Ängste kannst Du am besten bei Vollkontakt-Kampfsportarten/-künsten abbauen.
Boxen ist dafür sehr gut geeignet aber eben auch Thaiboxen, Kickboxen usw.
Du kannst natürlich auch den Weg über die verschiedenen SV-Systeme gehen, m.E. baust Du die Ängste bei den Vollkontaktsachen jedoch schneller ab.
Wenn Du die erste Angst und Aufregung beim Sparring überwunden hast, wirst Du auch nicht mehr so ängstlich sein, wenn es mal "eng" wird.
Viel Erfolg!
Hangar34
27-08-2014, 18:47
Kann mich FitnessMarket nur anschließen. Die besten Möglichkeiten für den Angstabbau ist Vollkontakt. Dazu brauchst du allerdings auch ein gutes Mind-Setting. Dazu gehört auch mal sich die Assoziation mal vorzuknöpfen, die an deiner Angst hängt. Die hängt meistens damit zusammen,dass man sich vor Schlägen und den damit verbundenen Schmerz fürchtet. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man fast nichts spürt aus einem Klack im Gesicht und dass es vielleicht anfängt zu bluten. ich habe in meiner Jugend viele Schlägereien gehabt und habe erst am nächsten Tag bemerkt, wie lediert meine Fresse war. beim sparring ist es ähnlich , solange du nicht ausgenockt wirst Spur St du das meiste nicht so stark. beim Vollkontakt lernst du vor allem die Nerven zu behalten und nicht auszuticken, da du dann bei einem erfahrenen Gegpner fast immer verlierst.
LirumLarum
28-08-2014, 09:53
Im Grunde hilft Dir dafür jeder Kampfsport bzw. jede Kampfkunst. Bei den VK-Sachen geht es schneller, weil Du schneller an den Kampf und auch an das "Aua" geführt wirst als zum Beispiel bei bestimmten Stilen wie z.B dem Shotokan-Karate. Hier dauert es deutlich länger bis Du in den Bereich freies Kämpfen gehst. Und die Bandbreite ist größer. Es gibt da halt Vereine, da wird bald jeder Kontakt geahndet, es gibt auch Vereine, in denen es entgegen der allseits breitgetretenen Meinung ordentlich reingezogene Techniken gibt.
Ansonsten solltest Du auch berücksichtigen, daß es Instinkte gibt, natürliche Reflexe, auf Sicherheit ausgelegtes Verhalten. Da gehören Angst und Flucht dazu. Angst darf nicht das Leben bestimmen aber sollte auch nicht als lächerlich und unsinnig abgetan werden. Darauf zu hören, hat manchem das Leben gerettet.
@Suchender123
Zuallererst frage ich mich, wie du als 16jähriger immer wieder Zeuge von gewaltsamen Auseinandersetzungen wirst? Lebst du in einem besonders gefährdeten Bereich, wenn ja, wo?
Ich vertrete nicht die Meinung meiner Vorredner - absolut nicht! Das Motto "Abhärtung" um jeden Preis" teile ich nicht. Angst, Opfer zu werden, ist etwas völlig normales und sollte auf keinen Fall "abtrainiert" werden - ganz abgesehen von den moralischen Aspekten, die damit einhergehen. Ganz offensichtlich bist du zwar Zeuge geworden, warst aber nie beteiligt. Du hast also für dich Mechanismen (Gespür?) entwickelt, die dich da raushalten... die gilt es, weiter zu entwickeln. Im Übrigen ist das Trainieren eines Kampfsportes kein Garant dafür, dass du überall heile rauskommst... dafür sind Vollkontaktkämpfe viel zu stark mit Regeln durchsetzt, die Straße völlig Regellos. Gerade in Vollkontaktkämpfen hast du immer nur einen Gegner, auf der Straße hingegen - und das wirst du häufiger gesehen haben - greifen viel häufiger zwei, drei oder vier an. Bei mehreren Gegnern ändert sich natürlich auch die Strategien.
Lies mal DIESEN THREAD (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/unbesiegbarkeit-wunschtraum-realit-t-150414/) und schau mal auf die obere Statistik.
Nicht, dass wir uns missverstehen: Mit Kampfsport hast du sicherlich auch Vorteile... auf der Straße hat zunächst der/die Angreifer alle Vorteile auf ihrer Seite... letztlich sind "Täter" keine Dumpfbacken, haben mitunter mehr Kampferfahrung als viele Kampfsportler und kennen vor allem die Brutalität der Straße.
Mein Tipp: Fang einfach mal in einem Verein in deiner Nähe an, wobei die Art des Kampfsportes, also ob Ju-Jutsu, Taekwon-Do, Judo, Jeet Kune Do, Pekiti Tirsia, usw. einfach anfangen. Was du aus diesen Kampfsportarten machst, hängt größtenteils von dir selbst ab. Die von dir angesprochene "Anmut" trainierst du dir entweder selbst an oder lässt es. Hängt dann auch davon ab, wie oft du trainierst und wie du diese Trainingstage dann ausfüllst, also wieviel Motivation du da reinsteckst.
Für die Suche nach einem Verein kannst du dich HIERAN (http://www.sai-fon.de/index.php/themen/welche-kampfkunst/vorwort)orientieren.
...
Ein zweiter - vielleicht triftigerer Grund- ist meine natürliche Begeisterung für die Anmut, mit der erfahrene Kampfsportler ihre Reflexe und Fähigkeiten Nutzen können, um selbst unmöglich scheinende Dinge zu meistern.
Vielleicht kennt ihr ja etwas, das mir weiterhelfen kann. Ich wäre euch wirklich zu Dank verpflichtet!
Liebe Grüße!
Hm, das mit der 'Anmut' ist so eine Sache ...
vielleicht solltest Du Wushu (http://www.wushudwf.de/pages/wushu/wushu-wettkampfsport.php) für Dich in Betracht ziehen ...
gruß hafis
Nicht gegen die angst! sondern mit der Angst. du musst lernen deine angst als antrieb nutzen, nicht als Hemmung. also nicht die phobien Angst (weglaufen vor einer spinne) sondern die reale angst (kaputttreten einer Spinne!). Angst ist dein Freund und erweitert deine Fähigkeiten!
amasbaal
28-08-2014, 10:30
erklär uns mal bitte, was das in der praxis heißt. was soll er also tun und wie soll er es tun.
ansonsten bleibt das inhaltsleeres gequatsche.
Er soll Angst nicht als seine Schwäche sehen. sondern lernen seine Angst zum positven zu nutzen! Es ist normal in einer Ernsfallsituation Angst zu haben. Er muss lernen in dieser Angst nicht zu starren, sondern in der Agstsituation Handlungsfähig zu bleiben! Und auch der Gegner hat Angst (die er aber nicht zeigt)!
Wir können es ja in der tierwelt beobachten: wenn mein Hund Angst vor einen anderen hund hat, dann klefft er ihn an. Mein Hund schaltet auf Angriff. und nutzt seine angst! was ironischerweise richtig ist. was der mensch aber meist nicht begreift!
Mein Hund schaltet auf Angriff. und nutzt seine angst! was ironischerweise richtig ist.Was für`n Blödsinn. Ob Dein Hund seine "Angst" nun "unterdrückt", "umwandelt" oder "nutzt", kannst Du gar nicht beobachten.
das war auch nur ein Fallbeispiel!
das war auch nur ein Fallbeispiel!Eines, das symptomatisch dafür ist, auf welchem psychologischen Niveau so mancher SV-"Experte" argumentiert.
warum versteht mich denn nie ein mensch???
warum versteht mich denn nie ein mensch???Wenn Dich nie ein Mensch versteht, gibt es zwei Möglichkeiten: a) die sind alle doof, oder b) Du schreibst Schwachsinn.
Such Dir was aus. Am besten was, von dem Du glaubst, dass es Dich weiterbringt.
... also nicht die phobien Angst (weglaufen vor einer spinne) sondern die reale angst (kaputttreten einer Spinne!). Angst ist dein Freund und erweitert deine Fähigkeiten!
Warum um alles in der Welt sollte ich mich von meiner Angst dazu hinreißen lassen, eine harmlose Spinne kaputt zu treten?
Sollte ich nicht vielmehr lernen, meine Angst zu überwinden,
und das arme Tier möglichst unbeschadet dahin zu verfrachten,
wo es mich nicht stört?
gruß hafis
ich halte niemanden für doof. aber das ich schwachsinn schreibe bestätige ich damit auch nicht! ich bin eher für c) ihr habt Troll Vorurteile!
c) ihr habt Troll Vorurteile!
Vorurteile gegenüber Trollen? Ja, hab ich.
concrete jungle
28-08-2014, 11:44
Gute Bücher zu Thema:
Geoff Thompson : ,, Die Angst" kannst Du gebraucht kaufen.
Gavin de Becker ,,Gift of fear"
http://www.amazon.de/The-Gift-Fear-Survival-Violence/dp/0440226198/ref=pd_sim_b_20?ie=UTF8****RID=092DAHZ7MXB0M9GXXNPJ
Michel Ruge: ,, Das Ruge Prinzip"
http://www.amazon.de/Das-Ruge-Prinzip-erkennen-Konflikte-Zivilcourage/dp/3802537173/ref=pd_sim_b_2?ie=UTF8****RID=18G91760EB50M7H90KDB
Mein bevorzugtes Buch: ,,Nutze Deine Angst" von Ralf Bongartz
http://www.amazon.de/Nutze-deine-Angst-Gewaltsituationen-reagieren/dp/3596189195
Ansonsten: 2 Jahre Boxen in einem guten Verein, alternativ Muay Thai, Kickboxen, den Stories der Jungs da lauschen...
Dinge machen, die Dir unangenehm sind: Vom 10m-Turm springen, wildfremde Mädels ansprechen, Hochseilgarten, starken Persönlichkeiten ggü. einen Standpunkt haben usw. .
Paar Seminare zum Thema besuchen , nicht zu sehr reinsteigern!
"Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen, wenn weder zu viel Angst das Handeln blockiert noch zu wenig Angst reale Gefahren und Risiken ausblendet ...
Da der Energieaufwand für eine Flucht gering ist (wenige hundert Kilokalorien), übersehene Bedrohungen aber folgenschwere Auswirkungen nach sich ziehen können, ist die „Alarmanlage“ Angst von der Natur sehr empfindlich eingestellt, was bisweilen in Fehlalarmen resultiert."
Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Angst)
gruß hafis
Hangar34
28-08-2014, 12:42
Gute Bücher zu Thema:
Geoff Thompson : ,, Die Angst" kannst Du gebraucht kaufen.
Gavin de Becker ,,Gift of fear"
http://www.amazon.de/The-Gift-Fear-Survival-Violence/dp/0440226198/ref=pd_sim_b_20?ie=UTF8****RID=092DAHZ7MXB0M9GXXNPJ
Michel Ruge: ,, Das Ruge Prinzip"
http://www.amazon.de/Das-Ruge-Prinzip-erkennen-Konflikte-Zivilcourage/dp/3802537173/ref=pd_sim_b_2?ie=UTF8****RID=18G91760EB50M7H90KDB
Mein bevorzugtes Buch: ,,Nutze Deine Angst" von Ralf Bongartz
http://www.amazon.de/Nutze-deine-Angst-Gewaltsituationen-reagieren/dp/3596189195
Ansonsten: 2 Jahre Boxen in einem guten Verein, alternativ Muay Thai, Kickboxen, den Stories der Jungs da lauschen...
Dinge machen, die Dir unangenehm sind: Vom 10m-Turm springen, wildfremde Mädels ansprechen, Hochseilgarten, starken Persönlichkeiten ggü. einen Standpunkt haben usw. .
Paar Seminare zum Thema besuchen , nicht zu sehr reinsteigern!
Gute Bücher, wobei ich dir zusätzlich noch einige Bücher von Rory Miller empfehlen kann, der auch eine gute Ansicht zu KK, KS in Bezug zu Realsituationen mitbringt und diese auch nicht aus der Perspektive "Hau Druff" und fertisch, sondern multiperspektivisch betrachtet:
(Ich hoffe du hast in Englisch eine gute Note :-))
Facing Violence
http://ymaa.com/files/B2139-FacingViolence.pdf
Meditation on Violence
http://ymaa.com/files/MeditationsonViolence.pdf
PS: Es ist nicht unnormal, dass er mit 16 Jahren in einer gewalttätigen Umwelt lebt. Ich habe auch bis zum meinem 23 Lebensjahr auch in so einem Umfeld gelebt, wobei Schlägereien, (Spacko-) Banden, Messerstecherreien, Drogen, Waffen zum Alltag dazugehörten. Mit 16 kann man auch nicht aussziehen, wegziehen...etc.. und ist quasi gezwungen sich mit diesem Bullshit auseinander zu setzten oder ein Teil davon zu sein. In den 80ern gab es in einigen Großstädten Ecken , die nicht unbedingt gut waren, um Kinder aufzuziehen, wobei diese Gegenden heute fast schon schick geworden sind (man, wie sich die Zeiten ändern)
Vorurteile gegenüber Trollen? Ja, hab ich.
... also ich bekenne mich jetzt mal dazu,
dass ich gerne im Sinne der Duden-Definition 'trolle':
"flanieren, gemächlich/langsam gehen, schlendern, spazieren, streifen, wandern; (umgangssprachlich) bummeln, pilgern, trödeln, zockeln, zotteln, zuckeln; (umgangssprachlich scherzhaft) trudeln; (landschaftlich) schlenkern"
gruß hafis,
welche auch mit Vorurteilen umgehen kann ;)
edit:
... und nein, das ist nicht OT, das ist genau die Haltung, die ein junger Mensch (16 Jahre) haben sollte,
wenn er das für ihn Richtige finden will ...
concrete jungle
28-08-2014, 13:32
Habe fast alles vom Rory Miller gelesen, sehr gutes Material aber imho eher für den Fortgeschrittenen.
Das Alter 15 bis 23 ist für den Mann halt die Phase, wo er am Ehesten mit Gewalt zu tun bekommt. War bei mir auch so (peak mit 18-22 Jahren) und ebbte danach ab.
Heutzutage mit über 40 gehe ich, wenn es nach Gewalt stinkt (merke ich immer vor allen anderen), oder deeskaliere verbal und körpersprachlich. Man kennt halt seine Tasten und erkennt die Muster bei anderen...erscheint mir mittlerweise oft so irrational wie auf dem Pavianhügel. Die Jungmänner sind halt Gefangene von Filmen, Hormonen und Gruppenzwängen.
... irrational wie auf dem Pavianhügel.
wat aber is, wenn die Menschenmännekens sich genauso wie die Paviane verhalten?
Also für mich als Frau bieten sich da mehrere Möglichkeiten:
- ich manipuliere das Verhalten der Männchen in meinem Interesse
- ich verlasse die Männchen, weil ich Pazifistin bin
- ich mag sie trotzdem, aber ...
gruß hafis
tempestas
28-08-2014, 15:37
Gute Bücher zu Thema:
Gavin de Becker ,,Gift of fear"
http://www.amazon.de/The-Gift-Fear-Survival-Violence/dp/0440226198/ref=pd_sim_b_20?ie=UTF8****RID=092DAHZ7MXB0M9GXXNPJ
!
The Gift of Fear ist sehr gut, allerdings in vielen Teilen sehr stark auf amerikanische Verhältnisse fokussiert und nur bedingt auf DE übertragbar. Aber man kann einfach Teile überspringen und sich das wichtigste rausnehmen. Ist jedenfalls eins der wenigen Taschenbücher, das ich behalten habe und es ist schon ziemlich belegt mit "Wichtig"-Markierungen.
Das RUGE Prinzip liest sich auch gut.
IamTooOld
28-08-2014, 15:54
Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus
So sieht das aus. Fright, Fight, Flight...oft genug bei Straßenschlägern beobachtet. Angst haben sie alle, außer auf Stoff (Alkohol etc.)...da fühlen sie sich wie Superman, genau so schnell schlägt der Mut dann aber auch in die entgegengesetzte Richtung. Nein, dass mit dem Stoff ist kein Vorschlag von meiner Seite :D
Ich denke Vollkontakt mit Schutzausrüstung im Verein wird Dir die initiale Angst vor dem "ich werde geschlagen" am schnellsten nehmen.
amasbaal
28-08-2014, 21:58
Er soll Angst nicht als seine Schwäche sehen. sondern lernen seine Angst zum positven zu nutzen!
wie?
Er muss lernen in dieser Angst nicht zu starren, sondern in der Agstsituation Handlungsfähig zu bleiben!
wie?
Mein Hund schaltet auf Angriff. und nutzt seine angst!
beobachtbar: er wird agressiv. nicht beobachtbar: er NUTZT dafür angst. logik sagt nur: "wenn er angst hat (WENN!), dann wird er aggressiv." dass das eine das andere unmittelbar bewirkt, ist damit nicht belegt. noch weniger, dass die angst sogar genutzt wird, um agressiv zu werden (also dass ein bewußter akt vollzogen wird, der eine "emotionstransformation" hervorruft). und selbst WENN das wirklich so wäre, bleibt die frage offen, WIE man das macht. denn DAS ist dann praktisch brauchbar.
also: WIE?
verstehst du, was ich mit "inhaltsleer" meinte?
ich hab dich nicht als person angreifen wollen, da ich dich irgendwie nett finde (andere würden ausrasten, wenn sie so häufig kritisiert werden, wie du). nur, ist es doch tatsächlich so, wie @terao sagte: viele allgemeine "weisheiten" aus dem bereich sv (UND im kontext sonstiger kk und ks), sind auf ziemlich oberflächlichem niveau. manches ist ausgemachter bullshit und einiges klingt erst mal logisch, bleibt aber ohne empirischen beleg.
ganz wild wird es ja, wenn die esoterik einzug hält. und ne "connection" bei manch einem kk-system, sowie in manch "psychologischer strömung" ist ja offensichtlich. das schwappt dann noch zusätzlich in den sv-bereich über. aber das ist wieder ein eigenes thema.
hat man vor was angst, ist das entweder begrüßenswert, weil es vorsichtig macht oder es ist eine unbegründete angst, die man sich durch gezieltes aussetzen der angst machenden situation in kleinen häppchen "abtrainieren" kann oder aber es ist sogar eine begründete angst, die einen nicht nur vorsichtig macht sondern sogar lähmt, wenn das ganz und gar nicht angesagt ist und "gesundheitsgefährdend" werden kann. auch hier: abtrainieren!
es gibt für die angewandte psychologie der sv hier im board ein paar leute, die versuchen, genau dafür konzepte und übungsformen zu entwickeln. vieles von dem, was sie sagen, hat sogar hand und fuß! ;)
... das sind halt die "spezialisten".
nicht jeder sv-trainer, der die in der eigenen ausbildung gelernten sprüche reproduziert, ist halt fit in angewandter psychologie, die ihren namen auch verdient. :)
Es ist ziemlich einfach über Ängste und/ oder Phobien zu reden wenn man es selber nicht kennt. Ich muss über solche Sprüche mit dem "Angst überwinden" immer schmunzeln. Man sucht sich das nicht aus. Man weiß auch selbst, dass es Dinge oder Situationen gibt vor denen man eigentlich keine Angst haben muss.
Aber trotzdem steht man da wie gelähmt. Und dann hat man keine Möglichkeit mehr zu überlegen wie man die Angst überwinden kann. Dann ist schon alles gelaufen. So einfach ist es nicht. Es ist ein längerer Prozess. Man steht nicht morgen auf und kann alles anders machen; selbst wenn man es möchte.
Ich muss jedes mal über meinen Schatten springen wenn ich trainiere.
FitnessMarket
01-09-2014, 11:02
Ich muss jedes mal über meinen Schatten springen wenn ich trainiere.
Da gibt es verschiedene Ursachen
(vorausgesetzt, dass Du jetzt nicht erst seit kurzem trainierst, sondern dass schon eine ganze Weile machst)
Du hast eventuell ein tiefer sitzendes Problem mit deinen Ängsten, was man vielleicht therapieren sollte. Training soll Spass machen. Wenn Du dich jedesmal - mit Bauchgrummeln - zum Training überwinden musst, ist das nicht gut. An Anfang ist es o.k. aber das sollte (im passenden Umfeld, siehe unten) dann schnell nachlassen.
Du bist im (für dich) falschen Verein/Club oder der Trainer/die Trainingspartner sind nicht optimal für dich.
wie?
wie?
beobachtbar: er wird agressiv. nicht beobachtbar: er NUTZT dafür angst. logik sagt nur: "wenn er angst hat (WENN!), dann wird er aggressiv." dass das eine das andere unmittelbar bewirkt, ist damit nicht belegt. noch weniger, dass die angst sogar genutzt wird, um agressiv zu werden (also dass ein bewußter akt vollzogen wird, der eine "emotionstransformation" hervorruft). und selbst WENN das wirklich so wäre, bleibt die frage offen, WIE man das macht. denn DAS ist dann praktisch brauchbar.
also: WIE?
verstehst du, was ich mit "inhaltsleer" meinte?
ich hab dich nicht als person angreifen wollen, da ich dich irgendwie nett finde (andere würden ausrasten, wenn sie so häufig kritisiert werden, wie du). nur, ist es doch tatsächlich so, wie @terao sagte: viele allgemeine "weisheiten" aus dem bereich sv (UND im kontext sonstiger kk und ks), sind auf ziemlich oberflächlichem niveau. manches ist ausgemachter bullshit und einiges klingt erst mal logisch, bleibt aber ohne empirischen beleg.
ganz wild wird es ja, wenn die esoterik einzug hält. und ne "connection" bei manch einem kk-system, sowie in manch "psychologischer strömung" ist ja offensichtlich. das schwappt dann noch zusätzlich in den sv-bereich über. aber das ist wieder ein eigenes thema.
hat man vor was angst, ist das entweder begrüßenswert, weil es vorsichtig macht oder es ist eine unbegründete angst, die man sich durch gezieltes aussetzen der angst machenden situation in kleinen häppchen "abtrainieren" kann oder aber es ist sogar eine begründete angst, die einen nicht nur vorsichtig macht sondern sogar lähmt, wenn das ganz und gar nicht angesagt ist und "gesundheitsgefährdend" werden kann. auch hier: abtrainieren!
es gibt für die angewandte psychologie der sv hier im board ein paar leute, die versuchen, genau dafür konzepte und übungsformen zu entwickeln. vieles von dem, was sie sagen, hat sogar hand und fuß! ;)
... das sind halt die "spezialisten".
nicht jeder sv-trainer, der die in der eigenen ausbildung gelernten sprüche reproduziert, ist halt fit in angewandter psychologie, die ihren namen auch verdient. :)
Zu 1) durch Training Zu 2) durch Training Zu 3) das war ein Fallbeispiel! aber auch hier gilt training 4) Er braucht ein Trainer der ihm zeigt wie er sich in einer Ernstfallsituation richtig verhält. Wie schon das beispiel mit der spinne! nicht weglaufen sondern kaputtreten (das als beispiel). er muss lernen umzuschalten. nicht hemmen lassen sondern als antrieb zu nutzen. ich persönlich empfehle Szenariotraining (also, was wäre wenn situationen durchzugehen)! notfalls sogar psycholgische hilfe in Anspruch nehmen!
amasbaal
01-09-2014, 14:05
Zu 1) durch Training Zu 2) durch Training Zu 3) das war ein Fallbeispiel! aber auch hier gilt training 4) Er braucht ein Trainer der ihm zeigt wie er sich in einer Ernstfallsituation richtig verhält.
ja ja, aber WIE :D trainieren. WAS soll im training denn gemacht werden und warum genau das und WIE wirkt das dann auf die psyche, damit das ziel erreicht wird?
muss doch nen psychologischen ansatz geben, der dir da vorschwebt.
oder etwa nicht?
ganz normal trainieren. und Szenariotraining einbauen. lernen zu wisssen was man situationsbedingt machen muss. Das training als solches gibt ja schon mal Selbstvertrauen, da man merkt das man kein wehrloses Opfer mehr ist. Dann braucht er ein trainer der sich mit Ernstfallsituationen auskennt. Der ihm ein Schema gibt, was er situationbedingt zu machen hat! zum beispiel psychospiele (beispielsweise greift mich einer an, dann ist die erste Reaktion die Hände zu heben und sagen Stopp oder lass mich in ruhe) die angehobene Hände haben schon mal 2 Funktionen sie bauen mir ein schutzschild auf und falls der Gegner kommt, kann ich ihn noch damit wegschubsen. insbesondere lernen was er in der Neutraldistanz zu tun hat. Trittdistanz, Faustdistanz, Nahdistanz erstmal sekundär lassen. in der neutraldistanz entscheidet die psyche, mimik, körpersprache über den kampf. wer es hier schon schafft den gegner loszuwerden, ist am besten dran.
Mal unabhängig vom Trollen, man muss sich mit Angst wirklich zielgerichtet aber rücksichtsvoll gegen sich selbst auseinandersetzen. Grossmanns- und "wahre Männer"-Fantasien haben da bitte keine zielführende Funktion, sowas zerstört mit ein bischen Glück das gesamte Leben.
1. Sinnvolle Reaktionen lernen. Man kann nicht jeden "umhauen", wenn die körperlichen Voraussetzungen noch nicht ganz ausgereift sind, aber man kann sich praktisch jeden vom Leib halten. Dazu trainiert man eben genau das, rein defensives Agieren um nicht unter die Räder zu kommen, und ggf. die Flucht ergreifen zu können. Meidbewegungen, den Angreifer von sich weghalten (buchstäblich), rausdrehen, wegschubsen (NICHT als erste Option, und schon gar nicht als Reviermarkierenbaumpinkeln-Erstschlag), entkommen. Ohne psychologische Konfrontation, einfach nur mechanisch. Wie werde ich nicht geschlagen oder getreten, und wie komme ich da weg. Wenn man das kann, kann man immer noch Boxen, Ringen und Submissions drauflegen, man muss aber nicht auf Teufel komm raus jeden Angreifer "besiegen" um heil rauszukommen. Das ist auch emotional wichtig.
2. Mit Plan B auseinandersetzen. Falls man in gefährliche Situationen kommt, in denen es keinen Ausweg mehr gibt (unsere freundlichen Mitbürger sind da ja immer sehr hilfreich mit Werkzeug zur Hand), bietet sich möglicherweise an ebenfalls ein Werkzeug in der Jackentasche zu haben. Nach dem Motto, ich weiss dass ich mich nicht retten kann, aber ich kann viele von euch mitnehmen. Ob man das kann oder will, und ob man die Nerven für sowas hat, muss jeder selbst entscheiden. Kann man es nicht, lässt man sowas besser zuhause. Es darf aber nicht die erste, und schon gar nicht die einzige Option sein, aber man sollte sich damit mal auseinandergesetzt haben. Wenn der Gedanke so oder so zu Ende gedacht und entschieden ist, geistert es nicht mehr im Kopf herum.
3. Auseinandersetzung mit der Angst in einem ruhigen, sicheren Kontext. *Nachdem* man Optionen hat was man eigentlich tun kann, kann man sich auch der Angst stellen. Das nützt nichts, wenn man der Angst keine Antwort bieten kann, was man im Fall der Fälle eigentlich tun könnte. Ausser Fatalismus gibt es sonst keine Reaktion. Angst kann sehr, sehr stark werden, Atemnot, Erbrechen, Schweissausbrüche und dergleichen, jemand der passiv mal mit Gewalt konfrontiert wurde kann da ziemlich starke Empfindungen bekommen. Das sollte man dann weder mitten in der Kneipe mit dem Endgegner vor Kopf tun, noch inmitten einer geselligen Runde. Wenn da überhaupt jemand dabei ist, dann jemand dem man vertrauen kann und der dann nicht noch Öl ins Feuer giesst mit Gequatsche und blöden Reaktionen. Im Zweifel kann man versuchen sich dafür eine Gesprächsrunde über einen Psychiater zu besorgen. Dafür muss man sich bitte Zeit lassen, das geht über Monate oder Jahre, wenn es echte Erfahrungen damit gibt.
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