"Stilfremde" Angriffe im Training üben ja/nein [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : "Stilfremde" Angriffe im Training üben ja/nein



Graf von Montefausto
06-04-2011, 22:36
So, angeregt (und um den Thread nicht zuzumüllen) durch ein paar Posts aus dem Thread "neues Philipp Bayer Video" eine Diskussion um das Thema stilfremde Angriffe.
Die Ausgangsbehauptung war, dass eine KK, die keine stilfremden Angriffe im Training übe, "nicht ernst genommen werden" kann.
Hier der Post und die Antworten:


Dann liegt er falsch mit der Aussage, dass Verteidigung gegen Stilfremde Angriffe in ernstzunehmenden KK nicht trainiert wird. Eine KK die nur Verteidigung gegen systemimmanente Angriffe trainiert ist ja gerade nicht ernstzunehmen (und ich rede hier nicht vom Wettkampfsport).


Blöderweise ist deine unsinnige Aussage OT. Aber du kannst sie trotzdem gern begründen ;)



Nennen wir doch mal ein paar KK, in denen "Verteidigung gegen stilfremde Angriffe" auf dem Plan steht ;)


Ich bin erstmal fassungslos.
Aber ich bin bereit dich aufzuklären: Der Grund weshalb man in ernstzunehmenden (bezogen auf allgemeine Kampffähigkeit) KK auch Techniken gegen stilfremde Angriffe (gemeint sind alle Arten von Agriffen die so in der Realität vorkommen) trainiert ist, weil man in einer ernstzunehmenden KK (und nochmal ich rede nicht vom Wettkampfsport) den Anspruch hat realitätsbezogen sein zu wollen und die Trainierenden eben auf die Realität vorzubereiten. Ein System das nur systemimmanente Techniken gegen systemimmanente Techniken trainiert, konstruiert sich eine Parellelwelt in der die Schüler vieleicht irgendwann denken gegen stilfremde angriffe gewappnet zu sein, obwohl sie es gar nicht sein können (wurde ja nicht trainiert). Insbesondere wenn das geschlossene (nicht ernstzunehmende) KK-System besonders exotische und in der Realität so gut wie nie anzutreffende Techniken trainiert.


Meine Meinung:

Die Behauptung, eine KK, die keine "stilfremden" Techniken im Training üben würde, bzw. deren Abwehr sei nicht ernst zu nehmen, ist absolut falsch.
Ich kann durchaus hin und wieder "stilfremde" Techniken im Training integrieren, erst recht wenn ich den Schwerpunkt auf SV setze. Es ist aber in aller Regel Zeitverschwendung. Denn um das eigene Kampfverhalten im Rahmen des eigenen Stils/Systems einzuschleifen ist es absolut nicht notwendig, denn das System oder das eigene Vorgehen muss grundsätzlich unabhängig vom "Stil" oder der Art des Angriffs des Gegners sein und gegen jeden Typus funktionieren. Das einzuschleifen und an den anderen kampfrelevanten Attributen zu arbeiten ist meiner Meinung nach wichtig und nicht sich bei Gegner X sich so zu verhalten und bei Gegner Y sich wieder etwas anders, weil der ja eher über die "Außenbahn" angreift, etc pp...
Und weil es egal ist oder sein sollte, ist es Quatsch einen signifikanten Teil des Trainings darauf zu verschwenden. Erst recht, wenn einer den "Boxer" oder "Ringer" oder was weiß ich mimen muss und dabei effektiv nichts lernt, während der andere allenfalls einen kleinen Lerneffekt hat.

Ich finde, man kann zwar durchaus systemfremde Angriffe hin und wieder einstreuen, wenns Spaß macht und hin und wieder ist es auch mal ganz sinnvoll aber es sollte nur sehr wenig Trainingszeit für solche Geschichten geopfert werden. Das ist zumindest meine bescheidene Meinung.

Aber der Umkehrschluss des Users Senior Hombre, dass eine KK, die solche stilfremden Sachen garnicht übt, nicht ernst zu nehmen sei, ist einfach..naja..nicht ernst zu nehmen ;)

senior_hombre
06-04-2011, 23:04
Ich gebe dir im Prinzip schon recht. Meine Hauptkritik bezog sich aber auf die Aussage das es totaler Unsinn sein Techniken gegen Stilfremde Angriffe zu trainieren und das dies ernstzunehmende KK nicht machen!

Das impliziert, dass KK die sowas machen, nicht ernstzunehmen sind. Und das sehe ich nunmal nicht so. Klar den Umkehrschluss, dass KK die sowas machen automatisch ernstzunehmen sind, denn kann man nicht ziehen. Das wollte ich aber auch nicht behaupten.

Sportler
06-04-2011, 23:13
Ich kenne Leute, die tatsächlich beim benachbarten Ringerclub fragen, ob man mal zusammen trainieren kann. DAS finde ich für eine SV-orientierte KK sehr gut. Anders sieht es aus, wenn es heißt: "Du greifst jetzt an wie ein Ringer". Macht wenig Sinn, weil da doch ne gewisse Erfahrung dazu gehört. Training bringt also so nichts, es entsteht eine falsche Sicherheit und es zeugt von wenig Ahnung des Trainers...

Sojobo
06-04-2011, 23:36
Man kann sinnvoll nur trainieren, was man auch kann. Sinnlos sind daher Geschichten, wie dieses berühmte WT-Show-Video, auf dem ein WTler mal "wie ein Boxer", mal "wie ein Ringer" und mal "wie ein Judoka" angreift und diese Angriffe de facto gar nicht drauf hat. Hat man im Verein aber jemanden, der eine stilfremde KK drauf hat, kann man sich ja von dem mal was zeigen lassen, oder man kann mit Vereinen/Schulen stilfremder KK zusammenarbeiten.

Graf von Montefausto
06-04-2011, 23:53
Das wollte ich aber auch nicht behaupten.

Aber genau das hast du gesagt :) Siehe dein erster hier zitierter Post, letzter Satz

Kraken
06-04-2011, 23:55
Wenn man stilfremde Angriffe braucht, um eine spezifische sitution üben zu können, so hat das eigene System eine erhebliche Lücke!

So einfach ist das :)

Sportler
06-04-2011, 23:59
Wenn man stilfremde Angriffe braucht, um eine spezifische sitution üben zu können, so hat das eigene System eine erhebliche Lücke!

So einfach ist das :)

Hier ist deine Aussage zu polemisch, finde ich. Hat MMA eine erhebliche Lücke, weil man mit Stockangriffen nicht so gut klarkommt?

El-Mono
07-04-2011, 00:00
Wenn man stilfremde Angriffe braucht, um eine spezifische sitution üben zu können, so hat das eigene System eine erhebliche Lücke!

So einfach ist das :)

+1

Genau das ist es !

Kraken
07-04-2011, 00:02
Hier ist deine Aussage zu polemisch, finde ich. Hat MMA eine erhebliche Lücke, weil man mit Stockangriffen nicht so gut klarkommt?

Übt man denn im MMA sich gegen FMA-Stockangriffe zu verteidigen? Kenne keine Schule, die soetwas macht.

Kenne keinen Ringr, der sich gegen Judo-Anriffe zu verteidigen lernt... alles was der Ringer können und kennen muss, lernt er im Ringen.

Alles was der MMA'ler können un kennen muss, lernt er im MMA.

Der WT'ler aber benötigt stilfremde Angriffe, um sich eine Wehrhaftigkeit gegen beinangriffe vorzugaukeln etc.

die Kravisten benötigen das meines Wissen ebenfalls nicht.

Woher kommt's?

senior_hombre
07-04-2011, 00:03
Aber genau das hast du gesagt :) Siehe dein erster hier zitierter Post, letzter Satz

Dieser Satz lautete:


Eine KK die nur Verteidigung gegen systemimmanente
Angriffe trainiert ist ja gerade nicht ernstzunehmen (und ich rede hier nicht vom Wettkampfsport).


Was ich nicht behaupten wollte war auf diesen Satz bezogen:


Klar den Umkehrschluss, dass KK die sowas machen automatisch ernstzunehmen sind, denn kann man nicht ziehen. Das wollte ich aber auch nicht behaupten.


Das ist was ganz anderes!

Graf von Montefausto
07-04-2011, 09:04
Das ist was ganz anderes!

Sprich du bleibst dabei, dass eine KK, die nur "systemimmanente" Angriffe übt, nicht ernst zu nehmen ist? ;)

quirl
07-04-2011, 09:53
Natürlich hat MMA im bezug auf Waffen eine Lücke im System. Ist aber nicht das Thema, weil es zu den im Eingangspost schon expizit herausgenommenen Wettkampfsportarten zählt.

Ansonsten wurden die 2 wichtigsten Punkte schon genannt:

Stilfremde Angriffe: Super, aber nur! wenn es jemand wirklich kann. Alles andere ist Zeitverschwendung.


Alle in der Realität vorzufindenden Angriffe finden sich auch in fast jedem/r SV-System/Kampfkunst wieder. Da muss man sich nur an die spezielle Ausfürhung eines Stils gewöhnen. (zb. muss sich ein Karateka an einen Boxschlag gewöhnen. Der Boxer wird mehr Zeit aufwenden müssen, wenn er eine Abwehr gegen die Tritte des Karatekas lernen will, weil es eben ein Wettkampfsport ist. Im Karate kommen gerade Schläge jedoch vor.)
Für Karate und Boxen können beliebige andere Systeme eingesetzt werden. Auch Krav Maga Leute mussten sich erst an die KFS gewöhnen^^

Kraken
07-04-2011, 10:17
Natürlich hat MMA im bezug auf Waffen eine Lücke im System. Ist aber nicht das Thema, weil es zu den im Eingangspost schon expizit herausgenommenen Wettkampfsportarten zählt.

Also er Hauptgrund WIESO man das im MMA nicht übt, noch eine Notwendigkeit dafür besteht, liegt in der Intention und Sinnhaftigkeit.

Sinn des MMA-Trainings, Ziel des Athleten, ist es, sich im Kampfe mit anderen MMA-Athleten zu messen.

Der Athlet muss also systemimmanent alle Angriffe abzuwehren wissen, die laut dem Regelwerk erlaubt und zu erwarten sind, während er gleichzeitig Angriffe in allen Distanzen beherrschen muss.

Ein SV-ler allerdings, sollte sich gegen jegliche abzusehenden Angriffe wehren können. Auch gegen bewaffnete, weil er diesen unter Umständen gegenübersteht, in einer nach dem System vorgesehen Situation, nämlich einem bedrohenden, rechtswidrigen Angriff.

Deswegen MUSS ein SV-System all jenes beinhalten, tut es das nicht, ist es lückenbehaftet.



Stilfremde Angriffe: Super, aber nur! wenn es jemand wirklich kann. Alles andere ist Zeitverschwendung.

Wenn jemand es wirklich kann, dann kommt er aus einem anderen Stil, die Frage ist nach dem Sinn.

Wie oft werde ich von einem Bundesligaringer angegriffen? Von einem Karatemeister?



Alle in der Realität vorzufindenden Angriffe finden sich auch in fast jedem/r SV-System/Kampfkunst wieder. Da muss man sich nur an die spezielle Ausfürhung eines Stils gewöhnen. (zb. muss sich ein Karateka an einen Boxschlag gewöhnen. Der Boxer wird mehr Zeit aufwenden müssen, wenn er eine Abwehr gegen die Tritte des Karatekas lernen will, weil es eben ein Wettkampfsport ist. Im Karate kommen gerade Schläge jedoch vor.)
Für Karate und Boxen können beliebige andere Systeme eingesetzt werden. Auch Krav Maga Leute mussten sich erst an die KFS gewöhnen^^

Da denke ich in erheblicher Weise anders.

Fauststoss ist Fauststoss!

Wenn ich eine gescheite Methode erlerne, zur Abwehr verschiedener Schläge mit der Faust, so ist es irrelevant, ob der Aggressor in einer Weise schlägt, die an Boxer erinnert, oder in einer Weise, die mehr der eines Karateka ähnelt.

Aufkeimend hier scheint eine Denke nach der Kampfkünste etwas starres sind, etwas immergleicher, in denen eine "wenn.. dann" Vorgehensweise herrscht, gerade so, als würde man einen Computer programmieren, und schon die geringste Änderung am Angriff, lässt die Verteidigung wirkungslos werden, gleich einer Virusmutation im Bezug auf die menschliche Immunität dagegen.

Dem ist aber nicht so!

Wenn ich in korrekter und effektiver Weise lerne, einen Fauststoss, oder einen Tritt abzuwehren, aus den verschiedenen Richtungen, so wird es mich nicht überraschen, gleichwohl wie die AUsführung auch sein möge!

Stilfremde Angriffe müssen deshlab aus diesem Grunde, nur in Systemen geübt werden, welche ebenda Lücken haben, dies sei meine Meinung.

senior_hombre
07-04-2011, 10:26
Sprich du bleibst dabei, dass eine KK, die nur "systemimmanente" Angriffe übt, nicht ernst zu nehmen ist? ;)

Naja wenn man die Aussage so streng ließt ist sie in der Tat etwas extrem. Das liegt daran das ich den Begriff systemimanent eher auf Systeme bezogen habe die eben sehr exotische (vieleicht unnötig komplizierte aber zumindest Techniken die nicht mal ansatzweise in der Realität vorkommen bzw. stark davon abweichen) Techniken besitzen. Nehmen wir z.b. Aikido, da gibt es im PRinzip keine systemimanenten Angriffe, hier ist man darauf angewiesen gegen stilfremde Angriffe zu trainieren. Würde man das im Aikido nicht machen (also nur "systemimanente" Aikido angriffe [die es nicht gibt] benutzten wäre die KK nicht ernst zunehmen).

ABER ich habe ja immer wieder betont das ich den Wettkamptsport (Boxen, Ringen utc) hier außen vor lassen. Diese KS sind durchaus ernstzunehmen obwohl sie keine Techniken gegen systemfremde Angriffe üben.

Gewürzgurke
07-04-2011, 10:26
Aufkeimend hier scheint eine Denke nach der Kampfkünste etwas starres sind, etwas immergleicher, in denen eine "wenn.. dann" Vorgehensweise herrscht, gerade so, als würde man einen Computer programmieren, und schon die geringste Änderung am Angriff, lässt die Verteidigung wirkungslos werden, gleich einer Virusmutation im Bezug auf die menschliche Immunität dagegen.

+1
Viele sind der Meinung, dass Angriffe einer Art Schloss sind, für die man einen passenden Schlüsses (= Abwehrtechnik) benötigt.
Das stimmt nicht. Wieso sollte cih erst den Schlüssel herausfummeln, wenn ich einfach die Tür eintreten kann?

Kraken
07-04-2011, 10:34
+1
Viele sind der Meinung, dass Angriffe einer Art Schloss sind, für die man einen passenden Schlüsses (= Abwehrtechnik) benötigt.
Das stimmt nicht. Wieso sollte cih erst den Schlüssel herausfummeln, wenn ich einfach die Tür eintreten kann?

Exzellent ausgedrückt! Genau so sieht es nämlich aus :)

Schnueffler
07-04-2011, 10:43
Exzellent ausgedrückt! Genau so sieht es nämlich aus :)

Sehe ich auch so! :D

Kampfkauz
07-04-2011, 11:12
Wenn jemand es wirklich kann, dann kommt er aus einem anderen Stil, die Frage ist nach dem Sinn.

Wie oft werde ich von einem Bundesligaringer angegriffen? Von einem Karatemeister?

Hoffentlich nie...


Aufkeimend hier scheint eine Denke nach der Kampfkünste etwas starres sind, etwas immergleicher, in denen eine "wenn.. dann" Vorgehensweise herrscht, gerade so, als würde man einen Computer programmieren, und schon die geringste Änderung am Angriff, lässt die Verteidigung wirkungslos werden, gleich einer Virusmutation im Bezug auf die menschliche Immunität dagegen.

Dem ist aber nicht so!

Richtig. Wenn man aus seiner KK nicht essentielle Dinge wie Distanzgefühl und allg. gültige Abwehrbewegungen mitnimmt, dann macht der eigene Trainer einfach was falsch (oder man selber, oder beide, je nach dem).


+1
Viele sind der Meinung, dass Angriffe einer Art Schloss sind, für die man einen passenden Schlüsses (= Abwehrtechnik) benötigt.
Das stimmt nicht. Wieso sollte cih erst den Schlüssel herausfummeln, wenn ich einfach die Tür eintreten kann?

Geiles Gleichnis! Gefällt mir!

Graf von Montefausto
07-04-2011, 11:29
Naja wenn man die Aussage so streng ließt ist sie in der Tat etwas extrem. Das liegt daran das ich den Begriff systemimanent eher auf Systeme bezogen habe die eben sehr exotische (vieleicht unnötig komplizierte aber zumindest Techniken die nicht mal ansatzweise in der Realität vorkommen bzw. stark davon abweichen) Techniken besitzen. Nehmen wir z.b. Aikido, da gibt es im PRinzip keine systemimanenten Angriffe, hier ist man darauf angewiesen gegen stilfremde Angriffe zu trainieren. Würde man das im Aikido nicht machen (also nur "systemimanente" Aikido angriffe [die es nicht gibt] benutzten wäre die KK nicht ernst zunehmen).

Keine Ahnung..ich kenn mich im Aikido nicht aus. Aber dann schreib einfach "Aikido" ist dahingehend nicht ernst zu nehmen (wenn du das so findest) und verallgemeinere dann nicht so unnötig.. :)
Ständig "stilfremdes" zu üben oder üben zu müssen spricht halt tatsächlich eher für die Lückenhaftigkeit eines Stils, wie schon jemand gesagt hat. Denn es ist ja egal, WIE genau der Kick oder der Punch oder whatever aussieht. Die Vorgehensweise sollte nicht daran angepasst werden.


+1
Viele sind der Meinung, dass Angriffe einer Art Schloss sind, für die man einen passenden Schlüsses (= Abwehrtechnik) benötigt.
Das stimmt nicht. Wieso sollte cih erst den Schlüssel herausfummeln, wenn ich einfach die Tür eintreten kann?

Word :)

Gewürzgurke
07-04-2011, 11:33
danke für die Blumen meine Herren :D
Es gibt jedoch ein "Problem" bei der Sache. Mit meiner Aussage werden ziemlich viele Kampfkünste/-künstler (ich will niemanden anprangern) ad absurdum geführt. Was ja auch nicht sein kann.

Graf von Montefausto
07-04-2011, 11:35
Was ja auch nicht sein kann.

Warum nicht?^^

fang_an
07-04-2011, 11:47
danke für die Blumen meine Herren :D
Es gibt jedoch ein "Problem" bei der Sache. Mit meiner Aussage werden ziemlich viele Kampfkünste/-künstler (ich will niemanden anprangern) ad absurdum geführt. Was ja auch nicht sein kann.

Genau, dein Gleichnis ist cool aber gerade in KK will man den schlüssel haben. es ist viel eleganter und verhältnismäßiger.

Graf von Montefausto
07-04-2011, 11:54
Genau, dein Gleichnis ist cool aber gerade in KK will man den schlüssel haben. es ist viel eleganter und verhältnismäßiger.

kannste näher erläutern wie du das meinst? ;)

fang_an
07-04-2011, 12:07
kannste näher erläutern wie du das meinst? ;)
hmmm, für dich fällt mir vieleich nur ein argument ein:
"Erst noch ein paar Runden schwimmen, denkt der Hai, leergeschissen schmecken die besser!"

MCFly
07-04-2011, 12:26
Kraken´s Erklärung stimme ich zu. Anhand von MMA oder anderen Kampfsportarten ist dieser Ansatz schnell nachvollziehbar, da jeder Stil seine spezifischen Techniken hat. Mit verschiedenen Varianzen, sicherlich. Aber für jede Kampfsportart gibt es ein begrenztes Repertoire und innerhalb dieses Repertoire bewegt man sich, man schöpft es aus und eignet sich spezifische Stärken an. Stilfremde Angriffe existieren nach diesem Verständnis nicht, diese Betrachtungsweise ergibt keinen Sinn.

Die verschiedenen SV-Stile streben in aller Regel ein Ideal an. Die Eigenschaft eines Ideals ist nunmal dessen Unerreichbarkeit, das pauschale Ziel ist imho ein stetiges (Weiter)entwickeln auf dem Weg zu diesem Ideal. Ein Ideal ist es, gegen alle vorstellbaren Arten von Angriffen die geeignete (Re)aktion auszuführen. Auf diesem Weg bilden sich Schwerpunkte, so entstehen z.B. unterschiedliche Stile oder noch detaillierter gesehen individuelle Zielsetzungen. Immer indirekt aus dem Bewusstsein heraus, diesem Ideal nicht gerecht werden zu können. Einige konzentrieren sich auf Prävention, andere auf Waffenkampf, wieder andere auf ... phantasiereiche PR-Arbeit :D
Methodenfremd mit stilfremd gleichzusetzen mag deswegen manchem einsichtig erscheinen. Ich finde diese Bezeichnung wie einige andere auch nicht sinnvoll.

Überspitzt gesagt, wenn einer mit den Worten daherkommt "Greif mich im Rahmen der WT-Prinzipien an" wäre es dann "stilfremd" einen Backstein vom Boden aufzuheben und zu werfen?

Globetrotter
07-04-2011, 12:30
Wenn man stilfremde Angriffe braucht, um eine spezifische sitution üben zu können, so hat das eigene System eine erhebliche Lücke!

So einfach ist das :)

"An dem Tag, an dem ich denke, ich müsste Kickboxen trainieren, um einen Champion des Kickboxen zu besiegen, bin ich verloren."
Rickson Gracie

Graf von Montefausto
07-04-2011, 12:45
hmmm, für dich fällt mir vieleich nur ein argument ein:
"Erst noch ein paar Runden schwimmen, denkt der Hai, leergeschissen schmecken die besser!"

sorry, hast du das Argument irgendwo versteckt oder soll das nur lustig sein? ;)

Kraken
07-04-2011, 12:48
"An dem Tag, an dem ich denke, ich müsste Kickboxen trainieren, um einen Champion des Kickboxen zu besiegen, bin ich verloren."
Rickson Gracie

Dazu muss ich nichtmal RIckson bemühen:

"never box a Boxer" ;)

*Lars*
07-04-2011, 13:31
Hat MMA eine erhebliche Lücke, weil man mit Stockangriffen nicht so gut klarkommt?

Wenn eine Auseinandersetzung mit Stöcken der Maßstab ist, dann natürlich. Genau deshalb gehen MMAler auch nicht auf Stockkampfturniere.

fang_an
07-04-2011, 13:43
sorry, hast du das Argument irgendwo versteckt oder soll das nur lustig sein? ;)

ja, wollte mich aber mit einem ";)" nicht festlegen.
es ist nicht wirklich ein argument sondern mehr verwirrung - das gibt z.B. 007 die chance Dr.Evil zu entkommen, weil der letzte mit ihm spielt - jetzt ein ;)

zurück zum Thema: in Kung Fu gibt es "alles" also es ist nichts stilfremd ;). mit spezialisten bestimmte gemeinsame techniken trainieren finde super (muß aber grob passen). im (wett-)kampf natürlich so weit wie möglich von den stärken des gegeners wegbleiben ... klar.

Lars´n Roll
07-04-2011, 13:54
zurück zum Thema: in Kung Fu gibt es "alles" also es ist nichts stilfremd ;).

Das meinste am Ende auch noch Ernst, was? :rolleyes:

fang_an
07-04-2011, 14:16
klar bei einer 3000jahre alte kunst geht hin un wieder mal was verloren und muß wieder-erfunden oder -gefunden werden ;)

Kraken
07-04-2011, 14:36
HEhe, das könnte lsutig werden :D

Graf von Montefausto
07-04-2011, 14:50
HEhe, das könnte lsutig werden :D

Es wird wohl auch ein Rätsel bleiben, was genau der fang an sagen wollte :o

Gewürzgurke
07-04-2011, 17:59
Es wird wohl auch ein Rätsel bleiben, was genau der fang an sagen wollte :o

Ist vor einpaar tausend Jahren verloren gegangen. Er sucht bestimmt :D

mykatharsis
07-04-2011, 18:15
"never box a Boxer"
Was machen dann Boxer?

Globetrotter
07-04-2011, 20:03
Was machen dann Boxer?

:megalach: Boxen! Was sonst? Sie sind ja schließlich die Boxer ...


OT: Sobald ich mich auf den Gegenüber einlasse habe ich bereits verloren. Man muss "sein System" durchsetzen, unter Umständen auch etwas "druckvoller". ;)

mykatharsis
07-04-2011, 20:07
:megalach: Boxen! Was sonst? Sie sind ja schließlich die Boxer ...
Die sind ja doof! :D

Alex.s9
07-04-2011, 21:29
Man kann sinnvoll nur trainieren, was man auch kann. Sinnlos sind daher Geschichten, wie dieses berühmte WT-Show-Video, auf dem ein WTler mal "wie ein Boxer", mal "wie ein Ringer" und mal "wie ein Judoka" angreift und diese Angriffe de facto gar nicht drauf hat. Hat man im Verein aber jemanden, der eine stilfremde KK drauf hat, kann man sich ja von dem mal was zeigen lassen, oder man kann mit Vereinen/Schulen stilfremder KK zusammenarbeiten.

willste hier auf die ute von wt bernau andeuten? xD
jo lächerlich
ontopic: ich denke das sollte man nicht theoretisch festmachen. wenn ein ringer zu dir in den verein kommt und mal was probiert (und keiner kanns abwehren), dann sollte man die lücke flott schließen. ist dem nicht so, kann man zufrieden sein usw.
aber um solche experimente sollte sich normaler weise der trainer kümmern/gekümmert haben.

gruß Alex

Sojobo
07-04-2011, 21:37
willste hier auf die ute von wt bernau andeuten? xD
jo lächerlich
Ja, genau. Das hier (http://www.youtube.com/watch?v=b94I6fyo6cU) :D

Globetrotter
07-04-2011, 22:10
Ja, genau. Das hier (http://www.youtube.com/watch?v=b94I6fyo6cU) :D

Mensch, wer so alles an der Ute scheitert ... Starkes Video. Zeigt eindeutig, dass man keine anderen KK benötigt. :rolleyes:

El-Mono
07-04-2011, 23:15
Ja, genau. Das hier (http://www.youtube.com/watch?v=b94I6fyo6cU) :D

Das hat echt meinen Tag gerettet...

Kraken
07-04-2011, 23:30
Das hat echt meinen Tag gerettet...

Kanntest du noch nicht?

Vrooktar
11-04-2011, 10:47
Prinzipiell wurde vieles schon gesagt.

Wenn ich mal Kraken zitiere

"Wenn man stilfremde Angriffe braucht, um eine spezifische sitution üben zu können, so hat das eigene System eine erhebliche Lücke!"

Meiner Auffassung gibt es aber Dinge, die für eine SV relevant sein können, ohne dass deren Anwendung für sie selbst Sinn machen muss.

So muss man damit rechnen, dass der Gegner wie ein Vollidiot durch den Eindruck zu vieler Filme mit den Händen rumfuchtelt, wie eine Pute, die grad schwere epileptische Anfälle durchlebt, was aber lange nicht clever genug sein muss so ein Vorgehen in die eigene Techniksammlung zu integrieren.

In dem Beispiel müsste man sicher nicht genau dieses Szenario üben, um dagegen vorzugehen, aber es gibt Fälle da ist das nicht so einfach.

Dennoch sollte es natürlich ohne riesige Exkurse in fremde Stile möglich sein entsprechende Vorgehen zu erlernen.

Schließlich kann man auch die Reaktion auf gegnerische Manöver, die man aber selbst nicht einsetzt als "integrieren in den Stil" verstehen.