BildungsLÜCKE!? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Michael Kann
19-09-2003, 11:54
Der 500 Seiten starke Bildungsbericht der OECD ließt sich wie eine schonungslose Abrechnung mit der deutschen Bildungspolitik der 80er und 90er Jahre ...

In dieser Zeit schreckte man mit man Hochschulabgänger und Abiturienden um sie vom Studieren abzuhalten (zusammenstreichen des Bafög, einige Bundesländer bauten künstliche Hürden, Quotenregelungen) ... die Hauptschule wurde plötzlich zur Schule der Zukunft ernannt ... und jetzt? Die Fehler der Vergangenheit rächen sich ...

Die Übertrittsquote zum Gymnasium verharrt seit fast 10 Jahren während die Zahl der Schulabbrecher inzwischen bei 10 % liegt ...

Die Folgen?
Deutschland wirbt u.a. in Slowenien Ärzte! Es fehlen Ingenieure und Chemiker ... FACHKRÄFTEMANGEL!

Daran ändern auch die entgegengehaltenen Studien nichts ... in der deutschen Statisktik ist der Wurm drin, denn bei den Sekundar-II-Abschlüssen werden hoch qualifizierte Absolventen einer Metall- oder Elektrolehre, aber auch der Systemgastronom im Schnellimbiss oder die Dienstleistungsfachkraft im Sonnenstudieo zusammengezählt!

PIZZA-Studie und OECD-Bildungsbericht ... zeigen deutlich auf wo es hingeht!

Die deutsche Wirtschaft schwächelt! Warum? Während alle Industrienationen in den vergangenen zwei Jahrzehnten den Bildungsstand ihrer Erwerbsbevölkerung (gesamt) deutlich erhöhten und vor allem Akademiker ausbildeten, herrscht bei uns Stagnation.

Unbegreiflich und nicht nach zu vollziehen ....

Sebastian
19-09-2003, 12:35
jep,

Bildungspolitik (Kultuswesen) ist Ländersache, 80er, 90er, wer war da in den Ländern an der Macht? Welche Länder in der BRD stehen schlecht da, welche gut? --> Schluss ziehen ;)

Michael Kann
19-09-2003, 12:46
Original geschrieben von Sebastian
jep,

Bildungspolitik (Kultuswesen) ist Ländersache, 80er, 90er, wer war da in den Ländern an der Macht? Welche Länder in der BRD stehen schlecht da, welche gut? --> Schluss ziehen ;)

Das wäre aber schon ein wenig einfach ... meinst Du nicht?

Gruß
Mike

neutral
19-09-2003, 12:48
ich finde die angehängte Grafik etwas unklar: Da werden die Prozent eines Jahrgangs gezählt, die einen Hoschschulabschluss haben - "im jeweils typischen Abschlussalter"... - was soll das sein ?

Franz
19-09-2003, 12:50
Original geschrieben von Michael Kann



PIZZA-Studie und OECD-Bildungsbericht ... zeigen deutlich auf wo es hingeht!


wirklich Pizza ??? War das nicht PISA?
Programme for International Student Assessment

Sebastian
19-09-2003, 12:55
jo, hast recht Mike,

ganz so einfach ists natürlich nicht, war nur das erste, was mir so direkt dazu eingefallen ist ;)

80er, 90er, da musste ich an Eichel als Ministerpräsident, Holzapfel als Kultusminister und viel viel Stundenausfall in Hessen denken, den ich zu meiner Schulzeit hatte.
Meine Schwester hat mittlerweile kaum noch Ausfall. ;)

Ani
19-09-2003, 13:10
Also in dieser Woche ist bei uns jeden Tag min. 1 Stunde ausgefallen und einmal hatten wir sogar nur 2 Stunden!

Ist zwar nicht die Regel aber sogar als "temporäres Organisationsproblem" find ichs ein wenig übertrieben....aber warum auch nicht :p ;)

Was aber in Bayern genauso :cool: das zum Thema "heute"

Tengu
19-09-2003, 14:43
"Deutschland wirbt u.a. in Slowenien Ärzte! Es fehlen Ingenieure und Chemiker ... FACHKRÄFTEMANGEL!"

Naja, eigentlich nicht wirklich! Es herrscht zugegeben ein Mangel, aber an Lowbudget-Fachkräften. Bsp. Ärzte. da wird geschriehen, daß wir zu wenig Leute haben, da nach !!!!3!!!!Jahren endlich mal angefangen wird EU-Recht (RL 2000/34/EG) umzusetzten.

He und da ist Bereitschaftszeit auf einmal Arbeitszeit. Und das bei den Preisen für Ärzte! Und welcher Trottel hat eigentlich das Arbeitszeitgesetz beschlossen? Auf einmal wird das Einhalten von Gesetzen richtig teuer. Na da nehmen wir doch welche aus Slowenien. Die sind froh, daß sie hier arbeiten dürfen. Die fragen nicht so nach dem Geld. Und da sie ja auch keine "öffentlichen" Angestellten mehr werden, sondern in einer GmbH Einzelverträge erhalten, da kann man sie schon schön im Preis drücken. Was solls also.

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Letzendlich müssen wir hier aber 2 Sachen auseinanderhalten. Diese tollen Statistiken (ABM) und die tatsächliche Bildungs- , Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation.

Statistiken werden immer von irgendwelchen Leuten zu einem bestimmten Zweck in Auftrag gegeben. Meist aus politischen Gründen. Und besonders aufmerksam sollte man sein, wenn solche Studien und/oder Satistiken kurz vor Wahlen hochpoppen!

Dann ist was faul im Staate Dänemark!


Gruß

Tengu

Franz
19-09-2003, 14:48
aber nicht nur in Dänemark :D
*jaja protz du nur rum mit deinem Shakespeare*
**Two beer or not two beer, that is the question!**

Michael Kann
19-09-2003, 14:49
Original geschrieben von Tengu
Dann ist was faul im Staate Dänemark!

Deutschland! Tengu ... Deutschland :D

Gruß
Mike

Michael Kann
20-09-2003, 15:57
Mehr als 1.100 Schulschwänzer hat alleine die bayerische Polizei im vergangenen Schuljahr beim Blaumachen ertappt. Wie das Innenministerium in München mitteilte, wurden dabei in 937 Fällen die Beamten ausdrücklich von den Schulbehörden um Mithilfe gebeten. 177 Schüler machte die Polizei während der üblichen Schulzeit vor allem an den bekannten Jugendtreffpunkten ausfindig.

Innenminister Günther Beckstein bezeichnete die 1999 in Nürnberg vorgestellte und inzwischen in ganz Bayern praktizierte Schulschwänzerinitiative als „wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität.“ Er betonte: „Mancher Jugendliche muss eben notfalls von einer Polizeistreife wieder auf Kurs gebracht werden.“

Beckstein sagte, es gehe bei der Schulschwänzerinitiative nicht vorrangig um Schüler, die nur einmal blau machten. Vielmehr konzentriere man sich auf Minderjährige, die wiederholt unentschuldigt fehlen. Diese seien „offensichtlich eine gefährdete Zielgruppe.“

Laut Beckstein bestätigte sich die ursprüngliche Einschätzung, dass häufiges Schuleschwänzen vor allem ein Problem der größeren Städte sei. Daher achte die Polizei vor allem dort auf notorische Blaumacher, um so frühzeitig „einem zu befürchtenden Abgleiten in die Kriminalität“ entgegenzusteuern.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) fordert hinsichtlich des harten Vorgehens gegen Schulschwänzer mehr Anstrengungen für pädagogische Lösungen. Die in ganz Bayern praktizierte Initiative sei zwar eine „gut gemeinte Ordnungsmaßnahme“, aber „niemals“ eine pädagogische Lösung, sagte der Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik, Klaus Wenzel.

Nach Wenzels Worten sind es überdurchschnittlich viele Hauptschüler, die von der Polizei beim Blaumachen erwischt werden.

Warum dieser sich seit Jahren abzeichnende Trend?

Gruß
Mike

Tengu
22-09-2003, 08:22
Da war doch was....achja, am Sonntag ein Zettelchen für ein Volksbegehren. Und in dem ging es u.a. um mehr Freiheiten für die Kiddis und das Recht auf Eigenentwicklung der Persönlichkeit...


Gruß

Tengu

Michael Kann
22-09-2003, 09:28
Original geschrieben von Tengu
...mehr Freiheiten für die Kiddis und das Recht auf Eigenentwicklung der Persönlichkeit...

Jo ... genau ... Kinder haben eindeutig zu wenig Rechte ;)

Gruß :winke:
Mike

Franz
22-09-2003, 09:34
jo genau weil Kinder immer wissen was für sie am Besten ist!

Tengu
22-09-2003, 09:45
Ist mir alles zu viel Gedönse. Bevor jemand mehr Rechte bekommt, soll er erstmal zeigen, daß er mit der jetzigen Freiheit umgehen kann.

Vielleicht bin ich ja auch zu altmodisch. Oder unsensibel. Aber:

Art. 125 Abs. 1 wird wie folgt geändert:
a) Es wird folgender neuer Satz 2 eingefügt:
„ Sie haben Anspruch auf Entwicklung zu selbstbestimmungsfähigen und verantwortungsfähigen Persönlichkeiten.“

Was soll das? Soll hier Anarchie in der Verfassung verankert werden? Denn solche Sachen kann man auslegen. Und wenn Klein Klaus nachsitzen soll, schränkt ihn das dann in seiner Entwicklung ein! Oder wenn er seinen Lehrer ein A***** nennt, dann hat der Lehrer keinerlei Handhabe mehr, da jede Restriktion den jungen Menschen in seiner Entwicklung einschränken würde!Und darauf läufts hinaus!

Da bekomm ich das kalte Grausen!!

Gruß

Tengu

Miyagi
22-09-2003, 10:05
Und um noch mehr Leuetn den Abschluss nicht zu ermöglichen, denkt man auch noch über Studiengebühren nach.

Tengu
22-09-2003, 10:23
Das begreif ich sowieso nicht.

Bafög-Empfänger haben sowieso eine verdeckte "Studiengebühr". Und die, welche keins bekommen, sind auch in der Regel in der Lage eine Gebühr zu entrichten. Ich halte es für ausgemachten Blödsinn! Und die Begründung, das man damit Dauerstudenten verhindert hinkt auf mehr als einem Bein.

Aber wenn man unbedingt Geld damit verdienen will, sollte man dies erst ab dem 2. Studium. Das erste, in der Regelstudienzeit absolvierte, sollte weiterhin frei sein. Das bedingt allerdings eine Aufklärungsarbeit bei den Abiturienten. Denn denen muß man erklären, was sie da studieren werden!


Gruß

Tengu

Franz
22-09-2003, 10:37
ja es ist schwer jungen Menschen klar zu machen das dei Kombination Pädgogik mit Philosophie nur den Stammtisch bereichert aber ansonsten nur an der Pommes Bude verwendet werden kann um über sein leben zu lamentieren

neutral
22-09-2003, 14:57
ja es ist schwer jungen Menschen klar zu machen das dei Kombination Pädgogik mit Philosophie nur den Stammtisch bereichert aber ansonsten nur an der Pommes Bude verwendet werden kann um über sein leben zu lamentieren und fast so schwer ist es, ihnen zu erklären wieso sie etwas studieren sollen, was ihren Neigungen widerstrebt, nur um nach dem Studium zu bemerken, dass sich der Arbeitsmarkt inzwischen unerwartet anders entwickelt hat... und hinterher treffen sie ihre ehemaligen Schulkameraden dann auch wieder an der Pommesbude wieder, nur dass diese etwas interessanteres studieren durften :rolleyes: übrigens kenne ich Leute, die mit Pädaogok/Philosophie ganz gut Karriere gemacht haben

Tengu
23-09-2003, 09:03
Keiner verlangt, daß junge Leute irgendetwas studieren sollen, was ihnen keinen Spass macht. Aber es sollte wärend der Abiturzeit bereits eine möglichst intensive Chance gegeben werden, das die Leute sich über ihre Vorlieben im klaren werden.

Alles ist zyklisch. Das schwierige ist eine antizyklische Ausbildung. Ein Beispiel. Als 89 mit dem Maschinenbaustudium angefangen habe, rutschte der Maschinenbau gerade in eine tiefe Kriese. Ich habe mich davon einfangen lassen und habe gewechselt. Alle meiner alten Kommilitonen, welche das Studium durchgezogen haben, stehen heute in Lohn und Brot. Was man von den BWL-ern, zu denen ich damals gewechselt hatte, nicht unbedingt sagen kann. Und wer weiß, wenn ich mich nicht weiter in die technische Ebene gekniet und nocheinmal gewechselt hätte, was ich heute machen würde.

Diese Zyklen zu erkennen und die Jungster entsprechend zu beraten, daß ist eine wichte und anspruchsvolle Aufgabe. ABER genauer hier sehe ich das Scheitern unserer hauptamtlichen Arbeitsfinder!!! (Wahrscheinlich haben da sehr viele in ihren Vorlesungen gepennt!)


Gruß

Tengu

wald
24-09-2003, 13:14
hmmm... was heisst das nun genau das 42% aller australier studiert haben und nur 19% in D ? heisst das nun das die australier inteligenter sind oder heisst das das in D n studium schwerer ist ?
genauso wie abitur deutschlandweit...
in hamburg haben wesentlich mehr leute abitur als in bayern... heisst das das die meien bayern idioten sind ?

neutral
24-09-2003, 13:40
heisst das das die meien bayern idioten sind ? Jupp, sieht man doch an mir, oder? :) Drum hat Bayern bei der PIZZA-Studie ja auch so grottenschlecht abgeschnitten, verglichen mit den meisten anderen Bundesländern... :D Die Tabelle ist sowieso fragwürzig, denn was heißt das, "im jeweils typischen Abschlussalter" ?? Vielleicht heißt das nur, dass Deutsche später mit dem Studium fertig sind als Aussies... Gibt auch Länder wo jeder Holzkopf mit echtem Doktorhut rumrennt, und das in sehr sehr jungen Jahren (Ukraine zum Bleistift... :D), deswegen sind die auch nicht schlauer :rolleyes:

hammer9rr
28-09-2003, 12:31
problematisch ist doch eher die vorbereitung aufs studium, sprich der "regulären" schulzeit. die wirtschaft verlangt nach qualifizierten und gebildeten menschen, doch faktum sind stundenausfall, veraltetes, um nicht antiquiert zu sagen, material und lehrermangel ohne ende. viele schulen ham doch nichtmal mehr geld um sich z.b. neue gardinen zu kaufen!!!! bei uns in köln ging das jetzt so weit, dass wir für den ausbau unseres sportplatzes selber geld rangeschafft haben. nötig wurde das nur, weil der alte platz verfallen ist. warum? GELDMANGEL!

:( :( :narf: :motz:

greetz Chris

Tengu
29-09-2003, 09:22
Geldmangel kann fehlende Bildung nicht erklären. Es ist ja nicht so, daß die Lehrer nur 50% Bildung rüberbringen, wenn die Kohle nicht stimmt. Sicher kann Hightech-Unterricht teuer sein. Aber z.B. %-Rechnung ist nicht teuer, es bringt nur kaum einer bis zum 2 Semester!

Gruß

Tengu

Michael Kann
29-09-2003, 11:13
Heute steht´s in der Zeitung, Schuld daran ist, zumindestens im Bezug auf die männlichen Schüler, dass es zu wenige männliche Lehrer gibt und den Jungen deshalb die Motivation fehlt!

"Jungen haben es sehr viel schwerer als Mädchen, weil sich der Schulbetrieb feminisiert hat."
Bernd Busemann Schulminister Niedersachsens

70 - 80 % der Lehrkräfte sind Frauen und in der Grundschule liegt der Anteil noch höher!

"Ein Problem ist, dass der Bildungsbetrieb zu stark verweiblicht ist. Es will kaum mehr ein Mann Grundschullehrer werden. So kommt es, dass Jungen im Alltag kaum mehr männliche Vorbilder haen. Zu Hause haben sie mit der Mutter zu tun, in der Schule mit der Lehrerin."
Annette Schavan Kultusministerin Baden-Württemberg

Na also, zumindestens eine Bildungslücke ist geschlossen :D

Gruß :winke:
Mike

hammer9rr
29-09-2003, 20:36
Original geschrieben von Tengu
Geldmangel kann fehlende Bildung nicht erklären. Es ist ja nicht so, daß die Lehrer nur 50% Bildung rüberbringen, wenn die Kohle nicht stimmt. Sicher kann Hightech-Unterricht teuer sein. Aber z.B. %-Rechnung ist nicht teuer, es bringt nur kaum einer bis zum 2 Semester!

Gruß

Tengu

doch meiner meinung nach ist geldmangel entscheidend bei der schlechten bildung der schüler/studenten!

es kann och nicht sein, dass gerade in den kritischen phasen, sprich der oberstufe, regelmässig stunden ausfallen, nur weil zu wenig lehrer da sind, bzw. es keine reserven gibt, mit denen mann die stunden decken kann!

so gehts doch auch anner uni weiter! wenn ich mir alleine die uni köln angucke, wo die studenten auffem flur stehen um zuzuhören zu können. warum? weils zu wenig profs gibt! warum? zu wenig geld!


Chris :mad: :mad: :mad:

Tengu
30-09-2003, 08:16
Hi Chris


Original geschrieben von hammer9rr

es kann och nicht sein, dass gerade in den kritischen phasen, sprich der oberstufe, regelmässig stunden ausfallen, nur weil zu wenig lehrer da sind, bzw. es keine reserven gibt, mit denen mann die stunden decken kann!
Hmm...ich bin da schon lange raus und habe auch kaum Kontakte. Aber 4 meiner Kollegen haben in diesem Jahr ihren Job als SW-Berater bzw. Trainer an den Nagel gehängt und sind wieder Lehrer geworden, was sie mal studiert haben. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß hier vom Schulamt auf irgendein Mißverhältnis reagiert zu werden. Und am Gelde scheints da auch nicht unbedingt zu liegen. Wenn die Bezahlung in den Schulen so mies wäre, hätte keiner meiner Kollegen seinen Job in der Wirtschaft aufgegeben.


Original geschrieben von hammer9rr

so gehts doch auch anner uni weiter! wenn ich mir alleine die uni köln angucke, wo die studenten auffem flur stehen um zuzuhören zu können. warum? weils zu wenig profs gibt! warum? zu wenig geld!


Jo, kenn ich...traurig!! Komischerweise hatte sich das Ganze an der FH dann wieder gegeben. Warum rennen nur alle an die Uni und warum treffen sich da alle an bestimmten Uni´s. 60% der Uni-Studenten wäre an einer FH besser aufgehoben. Und da komme ich wieder auf den Beratungsaspekt. Sichere gibt es an einer Uni mehr Freiheiten. Aber kommen da wirklich so viele mit so viel Freiheit klar?
Auch dieses Jahr haben wir in unserer Abteilung wieder 2 Azubies. 26 und 29. Studienabbrecher! Dies ist keine Abwertung für die Beiden! Immerhin haben sie die Kurve bekommen! Und solche Azubies wissen wenigstens, wo Barthel den Most holt!

Die Frage ist ja auch, müssen den alle Hottentotten an eine Uni oder FH studieren! 3-Jährige Ing. Studien oder sehr intensive Ausbildungen reichen ja auch!

Aber auch hier steht die Frage der Beratung!!

Gruß

Tengu

wald
30-09-2003, 14:20
hmmm... die wirtschaft will gutausgebildete, junge leute...
klingt an sich ja nicht schlecht, aber die wirtschaft will nen 18 jährigen mit 3 doktortiteln, 17 fremdsprachen und 5 jahren berufserfahrung...
(und kriegen tunse MCSE's *scnr* )
und das mit uni und "schlechte" ausbildung ist ne frage des blickwinkels...
was lernt man an der uni schon was man dann nachher brauchen kann... ich hab nix gelernt... allerdings muss man um nen studium zu überstehen nen gewissen grundehrgeiz haben und ne gewisse sturheit sich durchzubeissen... und methodisches rangehen an problemstellungen ist auch nie verkehrt...
und von wegen vorkenntnisse, gute grundlagen, berufserfahrung... das hat bei meiner einstellung keine sau interressiert... ich kam frisch von der FH was ich davor gemacht hab... who cares...

Michael Kann
12-11-2003, 09:52
Bildung könnte zu vorausschauender Sozialpolitik werden
Lieber fördern als aussieben
IAB-Direktorin hält Schulsystem aber nicht für reformfähig


Bitte Bild anklicken!

NÜRNBERG — Pisa war gestern. Die für Deutschland niederschmetternden Ergebnisse der internationalen Bildungsstudie hätten aber auch schon aus der Zeit vor 20 Jahren stammen können. So wenig hat sich seither geändert. Und auch der Pisa-Schock wird nicht ausreichen, in der „bildungsarmen“ Bundesrepublik eine Wende zum Besseren herbeizuführen.

So jedenfalls sieht es Jutta Allmendinger, die Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bei der Bundesanstalt für Arbeit. Sie sprach in der Reihe „Wirtschaft und Bildung im Gespräch“ als erste Referentin zum Thema „Bildung und Sozialpolitik“ — oder, wie sie es versteht, Bildung als Sozialpolitik.

Die Pisa-Ergebnisse sind weitgehend bekannt. Im Bereich der Kompetenz — gemessen an Fähigkeiten in Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften — liegen Deutschlands Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich im unteren Drittel. Dabei sind die Bildungschancen, also die Chancen, Kompetenzen zu erwerben, sehr stark von der sozialen Herkunft abhängig. So erreichen 49 von 100 Beamtenkindern einen Hoch- oder Fachhochschulabschluss, aber nur sechs von 100 Arbeiterkindern.

Dieser krasse Unterschied, so beklagte Allmendinger, schlage sich dann auch in den Arbeitsmarktchancen nieder — je unqualifizierter die Tätigkeit, desto größer das Risiko der Arbeitslosigkeit. Da sei es doch besser, rechtzeitig in Bildung zu investieren, statt später mit Sozialpolitik Schadensbegrenzung üben zu müssen.

Nun sind auch das keine umwerfend neuen Erkenntnisse. Die Schlüsse, die die IAB-Direktorin aber daraus zieht, sind — aus professoraler Warte — eine Ohrfeige für unser Bildungssystem und seine Akteure. Das Grundübel sieht Allmendinger in der frühzeitigen Differenzierung der Schularten und damit einem „selektiven Prozess“ unter den Schülern, der sich durch alle Schularten fortsetze — immer so, dass Kinder aus „gutem Haus“ leichter nach oben kommen als Altersgenossen aus unteren Schichten. Es werde ausgesiebt, statt die Schwächeren individuell zu fördern.

So etwas gebe es anderswo nicht, schon gar nicht in Ländern, die bei Pisa am besten abschnitten, wie etwa Finnland. Auf den Einwand, dort sei das Lernverhalten anders, antwortete die Professorin, dort sei auch das Lehrverhalten anders. Kein Frontalunterricht, der zu Passivität zwinge, sondern Kooperation und Förderung spezieller individueller Fähigkeiten.

Dass sich daran etwas ändert, glaubt Allmendinger nicht. Die Verantwortlichen scheuten eine Diskussion über das Bildungssystem, um nicht Mängel eingestehen zu müssen. Vielleicht, so meint die IAB-Direktorin, müsse einfach „der Leidensdruck noch größer werden“.

HERBERT FUEHR

Tengu
12-11-2003, 11:59
Experten raten zur Einschulung ab vier Jahren
München/Berlin (dpa) - Kinder in Deutschland sollten nach Einschätzung von Experten angesichts der demographischen Entwicklung künftig bereits ab vier Jahren eingeschult werden. Nur mit einer Mobilisierung aller Bildungsreserven könne der drohende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ausgeglichen werden, heißt es laut «Tagesspiegel» (Mittwochausgabe) in einer Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Die Experten empfehlen demnach auch Studiengebühren und die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen.
12.11.2003 10:28 MEZ

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Was wollen die uns da sagen? Was sind das eigentlich für Experten? Ich bin auch Experte (warum auch nicht) und ich finde es besser 6/7 bei zubehalten!

Gruß

Tengu

Tengu
12-11-2003, 12:01
Bitte Bild anklicken!

Ok,Ok, ich hab den Test vergeigt!!! Wo bitte ist das Bild? ;)

Gruß

Tengu

Michael Kann
29-01-2004, 11:42
Nach der PIZZA (PISA) Studie nun die IGLU Studie
38% der GRundschüler haben am Ende der vierten Klasse eine Lesefähigkeit, die es ihnen nicht ermöglicht, den Sinn kurzer Texte zu erschließen.

Die Studie hat auch ergeben, dass bei Übergangsempfehlungen mehr die soziale Herkunft als individuelle Fähigkeiten der Schüler berücksichtigt werden! Das hatten wir doch auch schon mal hier im Forum ... gell ;)

Von insgesamt 35 teilnehmenden Staaten kam Deutschland auf Platz Nr. 11 - das heißt für die Deutschen "LESEN MANGELHAFT"

Sebastian
29-01-2004, 11:48
Bayern, Baden-Würtemberg, Hessen führen die deutschland-interne Wertung an...man kombiniere...:rolleyes:

Michael Kann
29-01-2004, 11:52
Hey ... was soll das heißen? Laß uns an Deinen Gedankenzügen teilhaben!

Darkpaperinik
29-01-2004, 11:56
zu dem Thema kann man sich auch mal die PISA Polizei von SWR3 anhören -> www.swr3.de (http://www.swr3.de/) und dann nach PISA Polizei suchen:D

Christian Georg Esel
27-02-2004, 17:42
@Sebastian
Ich kombiniere...
BaWü: Min.-Präs. Teufel,CDU
Bayern: Stoiber,CSU
Hessen: Koch,CDU

Für unsre Bildung seh ich "schwarz"...

Michael Kann
31-03-2004, 11:26
Nonsens oder ne Gute Sache?

Bayerns Gymnasiasten werden ab September ein Jahr weniger auf die Schule gehen müssen. Das Kabinett verabschiedete gestern den entsprechenden Gesetzentwurf. Die Zustimmung des Landtags gilt angesichts der Zwei-Drittel-Mehrheit der CSU als Formsache.

Zuvor hatte Kultusministerin Monika Hohlmeier in einem mehrstündigen Gespräch auch die Kommunen für das G 8 genannte achtstufige Gymnasium gewonnen. Damit wird das G 8 ab kommendem Schuljahr an allen staatlichen und kommunalen Gymnasien für die Fünft- und Sechstklässler verbindlich eingeführt werden.

Im Gegenzug sicherte die Ministerin zu, dass der Freistaat die Mehrkosten für die Kommunen übernimmt. Rund 50 Millionen Euro muss das Land dafür im Jahr aufbringen. Weitere 50 Millionen Euro betragen die Mehrausgaben an den staatlichen Gymnasien.

Lehrer- und Elternverbände, SPD und Grüne erneuerten unterdessen ihre Kritik. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Petra Tolle, sprach von „überhastetem und planlosem Aktionismus“. Eine SPD-Sprecherin bemängelte, es fehlten alle Informationen über die detaillierten Pläne.

Was meint Ihr?

Alephthau
31-03-2004, 11:48
Hi,

Die Rechtschreibreform hätte einem schon zu denken geben sollen....

Gruß

Alef

Michael Kann
14-09-2004, 15:05
Beim weltweit größten Schulleistungstest PISA der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhielten die deutschen Schüler und das gesamte Schulsystem der Bundesrepublik vor einigen Jahren ein katastrophales Zeugnis.

Als besonders gravierend erwiesen sich in der Ende 2001 vorgestellten Studie die Schwächen beim Lese- und Textverständnis, einer «Basiskompetenz» für weiteres Lernen: Unter 32 Staaten landete Deutschland je nach Sparte auf Rang 21 bis 25. In der Mathematik- Grundbildung erreichten deutsche Schüler Platz 20 bis 22, bei den Naturwissenschaften Rang 19 bis 23. Weitere Ergebnisse in Kürze:

GUTE UND SCHLECHTE: Im OECD-Schnitt erreichten 10 Prozent der Schüler beim Lesen die höchste Kompetenzstufe V. In einigen Ländern waren es sogar 15 Prozent - in Deutschland nur 9. Knapp jeder vierte deutsche Schüler (22,6 Prozent) kam dagegen über die unterste Leistungsstufe I nicht hinaus, etwa jeder Zehnte erreichte nicht einmal diese Stufe. Viertletzter Platz für Deutschland - schlechter waren nur Luxemburg, Mexiko und Brasilien.

SOZIALE SELEKTION: Die OECD stellte fest, dass in keinem anderen Industrieland die soziale Herkunft so entscheidend für den Schulerfolg ist wie in Deutschland. Deutschland schaffe es nicht, herkunftsbedingte Lernnachteile auszugleichen. Kinder aus der Oberschicht haben demnach eine vier Mal größere Abiturchance als Unterschichtkinder - selbst bei gleichen geistigen Voraussetzungen.

AUSLÄNDERKINDER: Die PISA-Studie machte deutlich, dass Deutschland Ausländerkinder schlechter fördert als andere Nationen mit ähnlichem Ausländeranteil. Als gut erwiesen sich Norwegen, Schweden, Österreich und die Schweiz: Bereits im Kindergarten gibt es mehr Förderung, hinzu kommen Ganztagsschulen und zusätzlicher Sprachunterricht.

BILDUNGSFINANZIERUNG: Die OECD stellte fest, dass in Deutschland die Ausgaben pro Schüler für die ersten zehn Schuljahre niedriger sind als im OECD-Schnitt. Die Ausgaben für Grundschulen und Kindergärten waren sogar deutlich geringer als in anderen Ländern.

Michael Kann
14-09-2004, 15:10
Deutschland fällt im weltweiten Bildungsvergleich trotz der jüngsten Reformen immer weiter zurück. Dies geht aus dem neuen Bildungsreport der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der am Dienstag vorgelegt wurde.

Kritisiert werden fehlende Investitionen in den Ländern, verkrustete Schulstrukturen, zu große Klassen und zu wenig Unterricht. Zugleich bilde Deutschland nach wie vor zu wenig Abiturienten und Akademiker aus - Fachkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt von morgen in allen Industriestaaten dringend gebraucht würden.

Industrie-Präsident Michael Rogowski forderte von Bund und Länder einen gemeinsamen «Pakt für Bildung». Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verlangte ein Ende des Kompetenzgerangels von Bund und Ländern und der «föderalen Kleinstaaterei».

Der OECD-Experte Andreas Schleicher machte für die Schwächen des deutschen Bildungssystems vor allem den Stillstand bei Reformen und Investitionen in den 80er und 90er Jahre verantwortlich. Zwar sei heute eine Trendwende eingeleitet. Doch die Reformen kämen sehr spät. Andere Staaten marschierten schneller voran. Mehrere OECD-Staaten ernteten jetzt mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum die Früchte ihrer Qualifikationsanstrengungen der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte, der Bund habe seit 1998 seine Bildungsausgaben um 36 Prozent erhöht. Doch der Nachholbedarf sei immer noch enorm und die Länder müssten endlich mitziehen. Die Erfolge von Investitionen und Reformen bei der Bildung würden naturgemäß erst nach Jahren sichtbar. Schleicher bezeichnete den von der Bundesregierung mit Vier-Milliarden-Euro geförderten Ausbau der Ganztagsschule als «entscheidendste Reform» in der deutschen Bildung. Auch die Bafög-Reform führe zu mehr Studenten.

So ist die Zahl der Studienanfänger in Deutschland zwischen 1998 und heute von 28 auf 36 Prozent eines Altersjahrganges gestiegen. Eine weitere Zunahme sei aber kaum noch möglich, da die Länder zu wenig junge Menschen mit Studienberechtigung ausbildeten, sagte Schleicher. Zum Vergleich: Im OECD-Schnitt nimmt inzwischen die Hälfte eines Jahrganges ein Studium auf - in Finnland, Ungarn, Polen und den USA sind dies zwischen 60 und 71 Prozent. Mehr Hochschul- Absolventen hätten in keinem Land zu einer höheren Akademiker- Arbeitslosigkeit oder zu niedrigen Gehältern geführt. Eine hohe Qualifikation der Beschäftigten werde immer mehr zur Voraussetzung von Wirtschaftswachstum.

Deutsche Schüler lernen in erheblich größeren Klassen als in erfolgreichen Bildungsnationen und haben zugleich deutlich weniger Unterricht - bei den 7- bis 8-jährigen pro Jahr 160 Stunden weniger als im OECD-Schnitt. Dafür sind deutsche Lehrergehälter höher. Die OECD-Staaten haben ihre Schulinvestitionen von 1995 bis 2001 um 21 Prozent und im Hochschulbereich um 30 Prozent gesteigert. In Deutschland lagen diese Steigerungsraten lediglich bei 6 und 7 Prozent. Mit seinen Bildungs-Gesamtinvestitionen liegt Deutschland gemessen an seinem Brutto-Inlandsprodukt mit 5,3 Prozent unter dem OECD-Mittel von 5,6 Prozent (einschließlich der Privat- Investitionen).

Der Vizepräsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsminister Steffen Reiche (SPD), sagte, der «PISA-Schock vor drei Jahren habe Kräfte bewegt, die man der KMK früher nicht zugetraut habe. Dies sei bei der jüngsten Verständigung auf bundesweite Bildungsstandards deutlich geworden.

Die Kultusminister der unionsgeführten Bundesländer reagierten mit scharfer Kritik auf die Studie. OECD-Koordinator Schleicher ignoriere die grundlegendenden Verbesserungen im deutschen Schulwesen, sagte Baden- Württembergs Kultusministerin Annette Schavan (CDU). «Das systematische Schlechtreden von Bildung in Deutschland diskreditiert die Arbeit der Lehreinnen und Lehrer, die mit hoher Motivation Neuerungen umsetzten», betonte Schavan.

Quelle - NN

Michael Kann
19-09-2004, 12:44
Alleine die bay. Polizei hat im vergangenen Schuljahr rund 1.500 jugendliche Schulschwänzer in den Unterricht begleitet ... Hammer hart!